Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1987

Steyrer Kies- 4400 S T E Y R, PorschestraBe 7 Telefon O72 52 / 63 311 u. 82 86 Werk II Garsten, Telefon 241 23 Werk III Aschach an der Steyr Telefon O72 59 / 74 07 und Transportbetonwerk GmbH. Und als Thor, der geahnt hatte, eine Süchtige neben sich zu haben, nicht sofort antw_ortete, lief die Fremde unerwartet über die Fahrbahn und verschwand in einer Seitengasse. Der Mann war über die blitzschnelle Reaktion des jungenMädchens so verblüfft, daß er erst reagierte, als schon einige Autos die Straße passiert hatten . Aber dann sah er sie wieder im Licht von Neonröhren schemenhaft auftauchen. Thor hatte gar nicht die Absicht, das Mädchen vor sich einzuholen und festzuhalten. Nein, das wollte er nicht. Ihmwar nur daran gelegen, zu erfahren, wohin es die Süchtige jetzt zog, wußte er doch genau, daß ihr nächster Weg zu jenem Mann führen .würde, der sie sonst immer mit „Stoff" versorgte. Und diesen Dealer wollte er kennenlernen. Hätte er aber geahnt, daß dieser Weg der letzte im Leben der schönen Unbekannten sein würde, so hätte er bestimmt anders gehandelt und besser auf sie geachtet. Schon von weitem sah er am Ende einer kleinen Sackgasse, die auf eine Anhöhe führte, Lampions in einem Garten, in dessen Hintergrund eine festlich beleuchtete Villa stand. Laute Jazzmusik, die aber niemanden in der Umgebung zu stören schien, ließ vermuten, daß hier eine Party gefeiert wurde. Die Schritte des Mädchens, das sich Rita genannt hatte, waren jetzt rascher geworden, und kurz danach war sie im offenen Garteneingang verschwunden. Wenig später erreichte Thor den Garten und nahm kurz entschlossen 36 denselben Weg wie die Fremde. Hier würde er kaum,auffallen, dachte Thor, der wußte, daß bei solchen Partys oft einer den anderen nicht kannte. Obwohl in der Villa sämtliche Fenster beleuchtet waren, schien sich der Großteil der Geladenen imGarten und rund um das überdachte Schwimmbecken zu befinden. Sie saßen beisammen, plauderten, tanzten, prosteten einander zu oder stärkten sich am kalten Buffet. Ebenso zwanglos, wie sich die Gäste benahmen, war auch ihre Kleidung. Man sah Leute in Jeans, andere wieder in Abendkleidung, und etliche der Damen hatten sogar nur einenBadeanzug an, über den sie einen Bademantel geworfen hatten . Während Thor weiterschlenderte, suchten seine Augen vergeblich die schöne Unbekannte. Entweder steckte sie irgendwo im Garten, oder sie war in der Villa . Warum eigentlich soll ich nicht auch? dachte er sich, als er an dem reichen Buffet vorbeikam, und hungrig, wie er war, bediente er sich mit einigen Brötchen und öffnete eine Colaflasche. „TollerBetrieb, nichtwahr?" hörte er neben sich jemanden sagen. Als er sich umwandte, sah er einen Glatzköpfigen, der sich Hummermayonnaise und Kaviar auf ein Brötchen lud. .,Ja, Teddy ist ein Prachtbursche!" flötete eine platinblonde Schöne, die sich eben eine Flasche Champagner aus einem Sektkübel angelte. .,Er hat denBlickfürGe .. . schäfte ... hätte· er nur jeden Monat Geburtstag ... wäre schön . . . unser Teddy Par-

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