Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1986

o•<::::: o ■■ OOO(X)OC:CCC : : <X'XXXXXXXXXXXX ■ :: ::: 000:ICIOOCIOOOOOli: L. ARTHOFER : Es fallen rings um uns die letzten Mauern , Stolz ist die W elt, ihr Locken und ihr Drohen. Die Treue starb, der Friede ist gefloh en Und viele müssen still um Tote trauern . Auf neuen Wegen seh ' ich Mörder lauern Und aus Ruinen noch die Flammen lohen, Weil frevlerisch nach all em Reinen , Hoh en Greift eine neue Welt in Fieberschauern. Allein mit sich und seinen tausend 'Sorgen Steht jeder ratlos , der den Herrn verlassen , Um sich Tyrannen blindlings zu verschreiben. Da seh ich Sucher in die Leere fassen . Es fie l die Mauer, die uns einst geborgen, - Im breiten Strom di e letzten Balken treiben . ■ < : ; : C:: : C ■ O:O ■ .: : : : Cl • IOOCXXXXXX)()CXJOOIJOOl::l :::xc,oc:: c:x:,oc::: ::JX000'.:i~<XXl>OCX>OX,OCOOX>OOCiXX>,QCX>O Klirrend rollte der erste Stein in das Dunkel vor ihm hinaus. Aber das immer leisere Rollen verlor sich irgendwo weit draußen, ohne daß sein Klang von Gefahr gekündet hätte. So schritt er in der Richtung des Kiesels in die mondscheinlose Düsternis hinein. Nach abermals tausend Schritten nahm ein hellerer Ton des Eises unter dem dahinhüpfenden Stein überhand. Der Vater schloß daraus, daß er einem Ufer nahe war. Empfing ihn dort ein Strand mit Weidensträuchern oder Schilf - oder mündete vor ihm einer der Waldbäche in den See? Er schritt diesmal mu hundert Schritt weiter, dann glitt ein neuer Stein in die Finsternis hinaus. Bald klang sein Rollen heller - noch heller und höher - dann ein leises Klatschen in offenes Wasser. 11Himmel, steh mir bei! Wo bin ich jetzt?" Seine Stimme klang heiser, als 42 er dies flüsterte . Mit starrem Blick bohrte er seine Augen in den tödlichen Nebeldunst. Er durfte keinen Tritt mehr in dieser Richtung gehen! Er wandte sich um und trat unwillkürlich behutsamer auf. In einem spitzen Winkel schritt er wieder gegen die offene Weite des Sees hinaus. Er zählte von neuem einhundert, zweihundert Schritte. Unter seinen Füßen dröhnte das Pressen des Eises wieder härter. Das erschien dem Vater als ein Zeichen, daß er wieder der sicheren Mitte des Sees zuschritt . Der Va ter wußte, daß er längst jede Orientierung verloren hatte. Stumm ta,ppte er tiefer hinein in die endlose, kal te Leere. Er war schon weit über eine Stunde unterwegs und hätte längst das jenseitige Seeufer erreichen müssen. Jetzt fiel ihm aus den Erzählungen Verirrter ein, daß ein Mensch ohne Ziel niemals geradeaus weiterging, sondern stets unbewußt in einem großen

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