Lindenbretter soll er sich nehmen, das Holz eigne sich besonders zum Schnitzen für eine Wiegen. Wenn er niemand hätte, der ihm das Kindl aus der Tauf hebt, lassen wir uns nicht lumpen , meine Frau und ich, je nachdem. So schafften die jungen Leute in tler Vorfreude au f die kommende Zeit und manches Möbelstück, da,s ireundliche Leute spendeten, wanderte ins Fischerhäusl. Der Ehrentag stand knapp bevor, am Sonntag sollte sie der Pfarrer zusammengeben und auch in der oberförsterlichen Küche stand manches für das Fest bereit. Doch mitten in der Woche karn das große Wasser mit solcher Schnelligkeit und Wucht, daß sich selbst die Ältesten einer solchen Katastrophe n1cht erinnern konnten. Die Flut trieb Bloche, entwurzelte Bäume, Ha,usrat, ja Teile von Brücken und Hütten daher. Josef, unser Sachen, rief die Theres und schon rannte sie, so schnell es ihr Zustand erlaubte, dem Fischerhäusl zu. Der Mann wollte sie zurückhalten, aber das Donnern der Wogen erstickte seinen warnenden Ruf. So stürzte er ihr nach, sie watete schon knöcheltief im Wasser, um zur Türe zu gelangen. Doch diese klemmte, war bereits unterwaschen. Mit furchtbarem Getöse trug die Flut Bloche heran, die sich aufbäumten und ihnen den Rückweg versperrten. Nur die Leiter zum Glockentürmel war noch zu erreichen, so half Josef dem Weibe hinauf. Dort saßen sie, sich zitternd am morschen Gebälk festklammernd. Josef suchte, die Glocke zu erreichen, f.ie schwang aus, aber das Tosen der Elemente erstickte ihren Klang. Das Wasser stieg und stieg. Es muß bald sinken, flüsterte die Theres verstört, doch sie glaubte ihren eigenen Worten nicht. Josef drückte sein Gesicht an das ihre, als wollte er ihr noch ein letztes Liebes geben. Sie aber flüsterte, jetzt hat· unser Kind wenigstens ein Sargerl in meinem Mutterleib. Der Mann zitterte, heilige M2,ria, bitt für uns jetzt und in der Stunde ... , es war das Letzte, was er sagen konnte. 36 In der Försterei brannte eine Kerze am Stubentisch. Die Frau saß davor ' und zog die Perlen des Rosenkranzes immer wieder hektisch durch ihre Finger, sie wollte beten, aber es gelang ihr nicht, oder doch? Denn in der Not des Herzens braucht der J\llensch keine Worte formen. Sie mußte keine Wassernot fürchten, das Haus lag am Hang, aber wo wa,ren die anderen? Da wurde die Stubentür aufgerissen, der Stallbub stürzte herein, Frau, der •Josef und die Theres sind nach der Fischerhütten, und · schon war er wieder draußen. Mein Gott, stöhnt die Försterin, nur das nicht . . . das nicht. Sie h ält die Hände vor das Gesicht gepreßt, so findet sie ihr Mann. Es ist dunkel in der Stube, so nimmt sie die fahle Blässe nicht wahr, die in seinem Antlitz liegt. Der Josef, sagt sie und die Theres .. . aber er gibt keine Antwort, zieht nur einen Stuhl heran und läßt sich schwer darauf fallen. Im Fischerhäusl sind sie, ruft sie fast vorwurfsvoll, weil er nichts unternimmt. Er aber ergreift ilue Hand, das Fischerhäusl ist nicht mehr. Wenn zu Allerseelen die Kerzen auf den Gräbern brennen und der Kranz mit den schwelenden Lichtern den Fluß hinabfließt, muß ich immer an den Josef Minig?,tterer und die Therese Hennerbichler denken, nelime einen Weihbnmn und sprenge ihn in Richtung des Flusses für d1e Seelenruhe der beiden. OOOOOOCOOCX>OC)O(XlOOCIOOOOOOOOOCX>OCXXXlOOC<XXlOOOOO•OOOO Vfl.t.stänJlichfl.t. p()unsch Kurz vor den Wahlen in den Vereinigten .Staaten sa,gte ein Freund zu dem Gouverneur Stevenson: ,,Ich hin sicher, daß Sie von allen ehrenhaften Leuten gewählt werden !" ,,Wunderbar!" erwiderte Stevenson. 11Aber ich ziehe es trotzdem vor, die Mehrheit der Stimmen zu erhalten!" ocn:,ocoooooo00000000000CXXXOOOOOOOOOCX',OO
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