„Wirklich? Und was ist mit dem Vergaser?" „Der gehört doch zum Motor. Wird mitgereinigt und frisch eingestellt", erklärte Emil nun schon mit einer leichten Unmutsfalte auf der Stirne. „Die Scheinwerfer" erkundigte sich Emilie und sah Emil mit einem bezaubemden Lächeln an. „Natürlich, die auch", würgte Emil aufseufzend hervor. Nachdenklich sah Emilie vor sich hin, legte dann einen Finger zärtlich unter Emils Kinn und sprach wie zu sich selbst: ,,Immerhin muß uns der Wagen für fünf Wochen ein Heim ersetzen. Ein Heim, in dem ma.n sich richtig wohlfühlen kann, ob es nun regnet oder ob die Sonne lacht. Gemütlich muß es sein. Hab' ich recht, Emil?" Pflichtergeben nickte dieser, während man ihm schon ein leises Unbehagen auf dem Gesicht ablesen konnte.' Wo wollte seine hübsche Frau hinaus? „Nur keine Angst!" wurde er von Emilie beruhigt. Sie kannte ihn doch zu gut und wußte sofort, was er jetzt dachte. Nur keine Angst! Alles für den Wagen! Alles, hörst du? Wir brauchen nur etwas, was den Innenraum fröhlicher macht. Du wirst bestimmt gleich wissen, was ich meine." ,,Aber natürlich weiß ich es, Emilie!" Er lächelte freudig. ,,Du denkst an ein Autora.dio." Aber ein Kopfschütteln war die Antwort. ,,Ah, jetzt weiß ich es!" rief er ·nach einigem Grübeln. ,,Bestimmt denkst du an neue Bodenmatten, hab' ich recht?" · 11Hm, die könnten wir brauchen, und sie wären auch keine zu große Ausgabe, aber. gemeint habe ich sie nicht. Das Innere unseres Wagens sollte freundlicher und bunter wer· den." Also weiterraten! Er stützte den Kopf in die Hände. ,,Ah, jetzt hab' 50 ich'-s! Gleich morgen werde ich sie besorgen. Es ist dir doch recht, LieblinK wenn wir schon morgen neue, buntgemusterte Stoffüberzüge auf den Sitzen haben?" .' . Doch wieder schüttelte Emilie für hübsches, kapriziöses Köpfchen. ,,Oh, Emil! Das habe ich a.uch nicht gemeint!" Enttäuscht sah Emil seine Frau an, gab aber noch nicht auf. Was könnte es sein, was meinte bloß seine Emilie mit ... Er schlug sich auf die Stirne. 11Endlich hab' ich es erraten! Das können nur zwei nette, buntgemusterte Kuschelpolster sein, damit man in einer Fahrpause bequem ein Nickerchen machen ka.nn. Stimmt es?" Ein leises Seufzen war die Antwort. 11Ach Emil, auch das nicht." „Was, keine Bodenmatten? Kein Autoradio? Weder neue Stoffbezüge noch bequeme Kuschelpolster? Ja, zum Teufel, was soll's denn dann sein? Was soll das Innere unseres Wagens farbenfroher machen?" rief er ratlos. Zärtlich kuschelte sich Emilie an ihren Emil. 11 Was es sein soll? Selbstverständlich ein neues, buntes Kleid" , flüsterte sie. Professor Franz Vogl Der große Frauentag Das Fest 11Mariä Himmelfahrt" gilt als einer der höchsten kirchlichen Feiertage. Die Lebensgeschichte der Gottesgebärerin ist uns aus den Evangelien und aus der Apostelgeschichte vertra.ut. über Zeit und Umstände ihres Todes sowie über die Grabesruhe unterrichten nur apo· kryphe Schriften. .Als ihr Todestag gilt früher der 16. oder 18. Jänner; Der 15. August, an dem seit geraumer Zeit die leibliche Aufnahme Mariens in den Himmel gefeiert wur· de, heißt im Volksmunde der 11Große Frauentag". Es ist eines der äh testen Marienfeste überhaupt. Schon
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