Die Mutter und Randy, die Schwester, drängten: ,,Ihr müßt etwas versuchen!" · Richmond wußte es plötzlich. ,,Ich reite zur Robin-Nash-Ranch, auf halbem Weg nach Batnuni. Robin begleitet mich bis Batnuni, und dort gibt es sicher Autos!" Der Vater stimmte zögernd zu. Er ritt nach Süden, während Richmond eine Weile später in weitausgreifendem Galopp nach Osten verschwand. Richmond hoffte noch auf dreißig Meilen Ritt an diesem Nachmittag, da.nn würde er Nash' Ranch morgen am frühen Vormittag erreichen. Kürzester Ritt na.ch Batnuni - in Vanderhoof würde man mit dem Auto in der nächsten Nacht ankommen. Wenn der Arzt gut zu Pferde war, konnte man in der einbrechenden dritten Nacht wieder zurück auf Stowe-Ranch kommen. Ob dann der ·Ulgatscho noch lebte? Nicht zweifeln! Reiten - reiten! Die Sonne sank rot in den Abend hinein. Die schütteren Bäume füllten die Welt mit Schatten. Richmond überquerte einen murmelnden Bach und ließ das Pferd grasen. Er war zu müde, um noch Feuer zu machen. Er schöpfte Wasser und kaute dazu das ha.rte Brot. Als er in den Schlafsack kroch, schlief er fast im gleichen Augenblick ein. Richmond erwachte wieder von der Sonne. Er war verwirrt und hatte alle Orientierung verloren. Drüben rötete sich jetzt der fahle Himmel - dort mußte Osten sein! Als das Land anstieg, mußte Richmond scharf aufpassen, damit er den Taleinschnitt nicht übersah, der nach Süden zur Ranch Robin Nash' führte. Plötzlich traf er Pferdespuren. Nun P1ußte er diesen scha.rf folgen! Wald - Weideland - ein neues Tal! Am späten ·Vormittag stand er vor der Ranch. Schwarzer Wald im 'psten und Westen. Im Süden lag auf den Bergen noch Schnee. Die Pferde auf der Weide trugen Schellen, damit sie beisammen blieben. In einem raschen Überschlag zählte Richmond auch achzig bis hundert buntgefleckte Rinder auf der Weide. Wildes Hundegebell empfing ihn am Zaun. Ein graubärtiger Ma.nn schritt aus dem Rinderpferch herüber und blickte erstaunt auf den jungen Besucher. Er faßte die Hunde am Riemen und öffnete das Gatter. „Hallo, woher kommt Besuch schon am Morgen? Bist du heute aus Batnuni hereingeritten?" ,,Aus der entgegengesetzten Richtung, Mister Nash!" Richmond erzählte mit wenigen Worten den Zweck seines Besuches. ,,Könntet Ihr mir den kürzesten Weg nach BatnuniRanch zeigen!" schloß er seinen Bericht. Robin Nash nickte schmunzelnd. 11Nun komm aber einmal ins Haus!" Richmond wäre lieber gleich weiter geritten. Er folgte dem Rancher. „Anny, sieh, wen ich dir ins Haus gebracht habe!" lachte Robin, als er das Blockhaus betrat. ,,Rasch ein großes Rindersteak für den Gast!" Richmond wehrte ab . So lange könne er nicht bleiben. 11Oho !" polterte Robin fröhlich . „Du .wirst sehen, wir überholen den schnellsten Reiter!" Er trat in die Ecke der Stube, drehte surrend an der Kurbel eines alten Fernsprechers. Ein Telefon in den wilden Jawnie-Bergen? Richmond machte kein kluges Gesicht. ,,Ja,, Robin Nash am Apparat, Sergeant. Ich übergebe dem jungen Rancher aus Entiako-Lake. Er wird Sie aufklären!" Richmond erzählte anfangs etwas befangen, zuletzt machte sich die Polizei ein Bild über die Situation. ,,Wir rufen Quesnel an!" Klick - Stille ilT). Apparat. Während das mächtige Steak auf dem Herd bruzzelte, klärte Nash den Besucher ·auf. ,,Die Mounted Polic~ besitzt von Vanderhoof bis Anahim. eine Verbindung. Ich sitze hier direkt 47
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