muß, der gewohnt .ist, wenn die Luft kn.ipp wird, Gas zu _geben. Aber er merkt, daß mir sein Schna,ufen nicht gefällt. 11Bin ich etwa nicht gut zu dir gekommen?" herrscht er mich an. 11Das schon, Herr Bürgermeister," erwidere ich, 11aber fünfzig Schritte zu wen.ig!" Das sage ich ihm schon seit vielen Jahren. Doch er lacht bloß darüber und schüttelt den Kopf: 11Ehe ich zu dir zu Fuß geh, Bader, laß ich mir die Haare so lang wachsen, daß mir die Mein.ige damit Zöpfe flechten kann!" Nichts hat mein guter Rat geholfen. Auch der Herr Medizinalrat hat n.ichts anderes sagen können: 11Bewegung, Herr Bürgermeister, Bewegung!" Aber da war es schon zu spät. Fünfzig Schritte mehr - und noch Jahre hätte er leben können. Es geht eben so, wie wir gehen. Zwei Füße sind allemal besser als vier Räder. Hab ich nicht recht?" Maria Scb.edlberger-Durnwailder: In tiefer Trauer In den letzten Zügen gelegen, im lange anhaltenden Todeskampfe versehen mit der passiven Sterbehilfe der ÖBB-Verwaltung, die dem hinfällig gewordenen (Bahn)körper jegliche (Flnanz)spritzen zur Verlängerung des Lebens beharrlich verweigerte, hat die Steyrtalbahn, die älteste, mit Dampf betriebene Schmalspurbahn Österreichs, im Jahre 1982 die letzten Schnaufer getan. Die vielgeliebte, aber leider erst im Hinscheiden von den Bewohnern so hochgeschätzte Steyrtalbahn hat am 28. Fe.ber 1982, begleitet von etwa 20.000 tieftrauernden Hinterbliebenen, die, den Trauerweg säumten, die letzte Fahrt getan. Alle Bemühungen von Wiederbelebungsversuchen blieben erfolglos. Der endgültige Sterbetag. dieses allmählichen Oahinsiechens war der 1. November 1982, denn an diesem Tag hat der Kraftwagendienst der ÖBB den Passagierdienst der einstigen Bahnstrecke übernommen. Foto: Zeisler DERBSTBf..4UlJIEN Noch steht der Garten in Blüten. Eine leise Wehmut schließt dieses 11noch11 ein; als ob man täglich ba.ngte um ein Liebes, um ein Leben, um die Blumen. Der nasse Sommer hat den Rosen n.icht gut getan, wie konnte er auch. Täglich mit verwaschenen Köpfen dazustehen, es muß niederschlagend sein; für die Schönsten der Schönen. Auch der Phlox, die Flammenblume, liebte den heurigen Sommer nicht so sehr. Auch sie will Licht und Wärme um sich, und nur ein laues, tägliches. Fußbad weiß sie zu schätzen. Jetzt sind Herbstblumen im Reigen an die erste Stelle getreten. Ein Far52 benmeer wogt rundum, wohin man schaut. Von kleinen bis zu tellergroßen Blüten lacht es im herbstlich wehendem Laub. Vom strahlendsten Gelb, über Morgenröte, geht es zur rotverglühenden Abendsonne hin. Sie schmeicheln sich in aller Herzen, die zarten Astern, a.uf schwanken Stielen, die herben Georginen, die herrlichen Dahlien, so recht wie Menschen, ehe sie uns für immer verlassen. Bald wird nur mehr die Chrysantheme allen Herbstwinden standhalten, um zu Allerseelen die Gräber unserer teuren Toten zu schmücken. Noch blüht der Garten, noch lacht das Leben, noch stehen wir mitten darin.
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