Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1983

Jeder, der noch STEYR kommt, soll unbedingt das Textil-Modenhaus LANDi 1n Steyr besuchen Sierninger Str. 18 Telefon 63 2 03 Der Gro~vater die Gro~mutter der Vater die Mutti und das Kind a;He wissen : landa-Sterr ist ein Begriff in Stoffen u. Seiden! und brüht einen Tee von seinen Allheilkräutem, mischt Honig hinein und einen Schuß Enzian. Dann unterfaßt er den Polster, h ebt damit ihren Oberkörper hoch und führt den Trank an ihre Lippen. ,,So mein klein's Reherl", sagt er. Gierig schlürft das Mädchen die heiße Labe und dankt ihm mit einem Blick aus ihren braunen Augen, der wahrhaft dem eines weidwunden Rehes gleicht. Wohlige Wärme du rchrieselt seinen erschütter ten Körper, läßt ihn in einen ruhigen Schlaf hinübergleiten. Koloman aber öffnet die Ofenklappe zur guten Stube, legt neue Scheite auf und wärmt mit den großen glatten Steinen, die ihm die Lahn einst vor das Haus geschoben hat, da,s fürstliche Bett aus. Als alles bereit ist, zieht er Celine mit ehrfürchtigen Händen den Skinanzug vom Körper 1md trägt seine kleine Prinzessin auf das gastliche Lager. Drei Woch en ist sie bei ihrn geblieben, bis der Fuß wieder heil war. Allmählich konnten sie sich ein wenig verständigen. Da erfuh r er, daß sie Celine hieß, Studentin war, vielleicht keine Eltern mehr hatte, zumindestens n iemanden, der sie mit Liebe umgab . Sie n ann te ihn gran d-pere, aber er verstand etwas von einem Gr'antbären und als er ih r dies durch Getappe und Gebrurnrn bewußt machte, mußte sie herzlich lachen und er lachte mit, bis er plötzlich ihre Lippen an seiner Wange fühlte und ihre Heiterkeit in eip Weinen überging, das ihren Körper erschütterte. Zwei Menschen hatten in solch zarter Liebe zueinander gefunden, das verlassen e Kind und der al te einsame Mann. Dennoch ertappte sich Koloman , wie er einmal vor dem Spiegel stand, sein Kinn strich und durch das schü ttere Haa,r fuhr, prü fend, ob er am Ende nicht doch etwas vom Aussehen eines grantigen Bären hätte. Damals war ihnen der Abschied schwer geworden , aber Celine kam wieder und mit jedem Male brachte sie einen reicheren Wor tschatz seiner Muttersprache mit, nur Großvater nannte sie ihn nicht, 45

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