Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1983

\_• J, OOOOCXlOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOCXXXX>00CX)O() ~s war vor dem Balkankrieg. Albanien war noch türkisch. Da, fragte sein, letzter Gouvern.eur von Stambuls Gnaden, der schwarzbärtige Essad Pascha, einen alten Bergbauern: ,,Du bist schon hochbetagt; wie viele Paschas mag zu deinen Lebzeiten Albanien schon gehabt haben l" Der Greis überlegte nicht lange und antwortete: ,,Herr, soviel wie ich Jahre zähle." · „Und welcher von ihnen war der Beste?" „AUah schenke dir Gesundheit und langes Leben, Herr", antwortete offen - herzig der Alte, ,,aber einmal wurde uns ein n euer Pascha von Konstantinopel angekündigt, er starb schon auf dem Weg h ierh er und Allah woll te es nicht, daß er unser Land betrat; er war der Beste von allen." CXXX'.)OOCX)QOQ()OOOOOOOOCX:X:XXXXX,CX::X:XXXXX:XXX ., Frau hatte, dachte er, daß auch er einen Fuß unter dem Bett entdecken könnte. Er war wütend gegen junge Männer, die verheiratete Frauen verführten, und beson ders gegen den Missetäter, der ihm gegenübers tand. 11 Genug !" rief nervös der Arzt. ,,Zieht ihm die Zwai1gsj acke an! " „Gestatten Sie" , sagte erblassend der junge Mann, 11was heißt das? Sie h aben kein Recht ... " 11 $ie werden gleich sehen, was für ein Recht ich habe! Ich werde Sie in . die Isolierzelle einsperren lassen . . . ' ' Ich werde kaltes Wasser auf Ihren Kopf fließen lassen!" „Doktor, lassen Sie mich frei. Ich werde die Wahrheit sagen!" rief der junge Mann fast weinend. 11Schön! Nun?" ,,Ich bin kein Wahnsinniger. 11 „Wie kamen Sie in ein fremdes Haus unters Bett der Frau?" 11Herr Doktor!" Der Kampf um die muß man zu .jedem Mittel greifen! " ,,Sie sind ein Dieb" „Ja", sagte der junge Mann mit einem falschen Seufzer. ,,Aber dieses Mal habe ich nicht gestohlen. Lassen Sie mich laufen" . „Nein", sagte der Doktor, ,,ich bin kein Patron der Diebe!" Er hob den Telefonhörer a.b und rief : 11Hallo! Fräulein! Bitte Polizeikommissariat . .. ' Herr Pristavl Hie;r Doktor Orlow. Wir haben einen Dieb erwischt. Worjanskaja 7, Tür 10. Verhaften Sie ihn!" 11Als der Pristav kam, sagte der Doktor : Man fand diesen Herrn unter dem Bett der Hausfrau. Er spielte zuerst den Wahn sinnigen, dann gestan d er, daß er ein Dieb sei!" Auch der Prista,v ha tte zu Ha use eine junge fesche Frau. Er dachte: Ich bin den ganzen Tag im _Dienst und inzwischen . . . Blinde Wut packte ihn . 11Ah, du Lump", 1ief er, 11stehlen !" Ich dir' s zeigen. Wo sind deine Komplicenl Gesteh e, sonst . . ." Er hob die Hand, und der junge Mann flog in die Ecke. ,,Das war der Vorschuß . Warte, Bürschchen, auf dem Polizeikommissariat wirst du den Gummiknüppel kennenlernen'" 11Herr Pristav" , ri ef der junge Mann und fiel vor ihm auf die Knie. „Es ist ein Justi zi,r~tum. Ich bin kein Dieb. Ich bin ein guter Bekannter der Hausfrau. Als ich bei ihr war, kam unerwa,rtet der Mann nach Hause." 11Legitimieren Sie sich" , sagte Pristav. „Ich bin Anwalt, .fünfunddreißig \J a.hre ;alt, verheiratet, bisher unbescholten. Darf ich mich vorstellen? - Doktor Galkin! Sehr angenehm!" 11Telefonnummer?" fragte der Pristav kurz. So und so . . Der Pristav wählte die Nummer. Dann rief er ins Telefon: Ist dort GalExistenz, die Arbei'.tslosigkeit - da „Winterliches Idyll am Stadtplatz" ► 222

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