14. S t e y r. - Nach kurzem Leiden ist Obersenatsrat r. ar n z e 1m ü 11 er, 7vtagistr :rml~ R., im 'J'(!rer von 71 Jahren gestorben. Der Verstorbene wird, seinem Wunsch gemäß , in aller Stille beigesetzt werden. Mit dem Namen Dr. Enzelmüller verbindet sich eine ganze Ara jüngster Stadtgeschichte. Er war gebürtiger Steyrer, wurde 1940 in Wien zum Doktor der Rechte promoviert und 1944 beim Bezirksgericht Korneuburg als Richte r eingesetzt. 1945 kam er wiede·r nach Steyr, zunächst als steUv. Leiter des Kreisgerichtes Steyr-Ost (der östliche Teil der Stadt war damals von den Russ·en besetzt) , doch schon nach wenigen Monaten wurde er stellv . Magistr3tsdirektor des Magistrates Steyr. 195~ wurde er Magistratsdirektor und bekleidete dieses Amt bis 15. Juli 1973. Anläßlich seines Übertritts in den Ruhestand wurde ihm der :E:hrenring der Stadt Steyr überreich.t. Magistratsdirektor Dr. Karl :Enzelmüller war, das sollte über seinen Tod hinaus nicht vergessen werden, eine der großen Persönli'chkeiten, die am Wiederaufbau der Stadt Steyr in der schwierigen Nachkriegszeit beteiligt waren. Er hatte Magistratsdirektor a. D. Dr. Karl Enzelmülle1· t Foto: Hartlauer es verstanden, sich über die eigentliche Bedeutung seines Amtes hinaus Wirksarr,.keit und Geltung zu verschaffen; er galt als die „graue Eminenz" des kommunalen Geschehens·. Großes Wissen und Können befähigten <ihn dazu, in vielen Bereichen Entscheidungen zu fällen oder mitzubestimmen. Scharfer Inteilekt, kalter Zynismus und überlegene Sachkenntis waren seine Waffen in den Auseinandersetzungen, die auch ihm nicht er-spart blieben. Er war geachtet , gefürchtet, jedenfahls aber reS·pektiert bis zu einem Ausmaß , das heute nicht mehr vorstellbar wäre. Trotzdem konnte Dr. Enzelmüller auch herzhaft lachen, und diese heitere Gelassenheit, mit der er oft weit über den kleinlichen Dingen des polit-ischen Gezänkes stand, ermöglichte es ihm, Brücken zwischen den Fraktionen zu schlagen und divergierende Standpunkte zusammenzubringen. Schließlich ist die Ze-it, in der er gemeinsam mit den Bürgermeistern Steinbrecher und Fellinger die Geschicke der Stadt lenkte, jene Phase der Entwicklung, in der trotz aller Unterschiedlrichkeit in den politischen Auffassungen der Parteien eine Zusammenarbeit herrschte , die für das damals sprichwörtlich gute Klima in der Steyrer Gemeindestube bestimmend war. 14. D i e t a c h . Frau Theresia F o r s t e r, Thannstraße 21, vollendete heute ihr 90 . Lebensjahr. 14. Steyr. - ,,Grünes Wochenende". Mit dem Schmettern hunderter Jagdhörner wurde an diesem Wochenende das Programm der Stadtjubiläumsfeiern fortgesetzt: Die Jagdhornbläsergruppe Garsten, die sich trotz ihres erst zehnjährigen Bestandes sehr aktiv in das Veranstaltungsleben von Steyr und Garsten eingefügt hat, veranstaltete ein „Grünes Wochenende", in dem das Brauchtum des Jagdhornblasens , das Fischereiwesen und die Tradition der Faiknerei im Vordergrund standen. In den Räumen des Museums wurde eine Ausstellung über Jagd und Fischerei gezeigt, di e von Bezirksj~germeister Oberfors-twirtschaf.tsrat Dipl.-Ing. Feicbtner für das Jagdwesen und Alfred Schmidt, dem Obmann des FischereiRevieraussdrnsses Enns-Linz , eröffnet wurde. Hier war eine übersieht über Jagdwaffen aus· alter und neuer Zeit zu sehen; zur Fischereiausstellung hatten der Angelsportverein Steyr und der Castingclub Steyr seltene· Trophäen und auch Raritäten von Fischfangutensilien 79
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