Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1982

JJ siilor JEnnl llrr Zrid)nrr non U,allntatt Im Anhang an die Hallstatt-Ausstellung, die im Jubiläumsjahr der Stadt Steyr hunderttausende Besucher nach Steyr gebracht hat, soll hier im besonderen auf jenen Mann hingewiesen werden, der mit seinen Zeichnungen - die auch in der Ausstellung zu sehen waren - die . ersten Grabungsergebnisse mit minutiöser Genauigkeit festgehalten 1md damit der Nachwelt überliefert hat: Isidor Engl. Mit ebensolcher Genauigkeit, wie er gezeichnet und gemalt hat, hat Isidor Engl sein Leben in einem Tagebuch niedergelegt, das Familienbesitz geworden ist und sich nun in den Händen seiner letzten Anverwandten, seiner Enkel Josef und Walpurga Engl, befindet. Diesem Tagebuch, das nicht nur über die Grabungsergebnissee berichtet, sondern mit vielen Einzelheiten auch ein Zeitbild darstellt, sind hier etliche Auszüge entnommen. Hallstatt, mit seiner geschichtlichen l?erühmtheit verdankt diese auch MiL menschen seines Ortes, die in vielen bereits geschriebenen Zeitschriften und Büchern über seine kulturelle Vergangenheit berichten. Es waren seine Bürger, so auch Beamte und Bergräte der ehemaligen Salinenverwaltung und Bergmeister, darunter auch der, dem alteingesessenen Einwohnergeschlecht „Engl" entsammende Isidor Engl. Durch seine handgeschriebenen Geschichtswerke von Hallstatt mit den künstlerischen Aufzeichnungen und Aquarellen, die er für das Landesarchiv und für das Landesmuseum in Linz in achtjähriger angestrengter Tätägikeit zu vollenden vermochte, hat Isidor Engl unserer Generation und der kommenden Nachwelt ebenso ein wertvolles Geschenk hinterlassen . So führte er auch ein Tagebuch über sein Wirken von seinen jungen Jahren bis in sein Greisenalter. Isidor Engl starb im 87. Lebensjahr am 15 . Dezember 1918. über die ersten Lebensjahre und Schulzeiten von Isidor Engl, bis zu seinem 17. Lebensjahr sei hiermit kurz angeführt. Isiodor wurde am 3. April 1832 in Hallstatt-Lahn, Haus Nr. 42, geboren. Als Bub im 7. Lebensjahr wurde er durd1 Tod seiner Eltern, Franz-Xaver und Katherina Engl ein Doppelwaise. Sein Onkel, Leopold Engl, der aud1 sein Taufpate war, nahm sich seiner an. Zu dieser Zeit, es war im Jahre 1839, ging Isidor Engl das erste Jahr und 3 Monate in die Tagesrealsdmle in Hallstatt. Sein nunmehriger Ziehvater sorgte für den Buben Isidor um dessen weitere Erziehung. So wurde im Jahre 1840 mit Bewilligung der k. k. Salinen und Forstdirektion in Gmunden , Engl Isidor dort in das Frey'isd1e Waisenstift in Weyer eingewiesen. Als Stiftzögling wohl erzogen verbrachte er dort neun weitere Lebensjahre. In diesem Institut erlernte er auch Freihand-, sowie Situations- und Baupläne zu zeid1nen. Dort erhielt er aud1 ein Zeugnis I. Kl. mit Vorzug. Mit 17 Jahren kam Isidor aus dem Waisenstift zu seinen Zieheltern Leopold und Therese Engl nad1 Hallstatt. Als Manipulationszögling in der k. k. Salinenverwaltung Hallstatt erhielt er eine Anstellung. Isidor Engl erlernte hier die bergmännische Ausbildung am Salzberg, ebenso bestand seine Dienstleistung damals schon mit Aufzeidinungen von vorgefundenen an- ·tiken Gegenständen aus dem Salzbergbau. 235

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