Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1981

und flehte nicht - der konnte herr- ~chen und gebieten! Dem konnte ein stolzes Herz untertan sein, so demütig wie ein sanftes Lamm! Der konnte ein Leben ganz ausfüllen, der konnte glückselig machen, daß man .die ganze Welt ringsum vergaß!" Den glühenden Kopf in den heißen Händen geborgen, lag Leni auf ihrem Betschemel und sann und sann. Jedes Wort, das sie mit dem Geliebten gesprochen, jede Minute, die sie mit ihm verbracht, stieg vor ihr in klarer Erinnerung herauf; bis in die fernste Kinderzeit zurück entsann sie sich dieses und jenes gemeinsam erlebten Ereignisses. Es war ihr, als seien ihrer beider Leben so miteinander verwachsen, daß beide verbluten müßten, wenn man das eine von dem anderen risse. Stunden verannen so, schon wich die Nacht einer bleifahlen Dämmerung, noch kauerte Leni mit zitternden Händen auf der Bank vo-r dem Bild und grübelte der verlorenen Liebe nach. Da regte es sich wieder um ·das Haus. Feste, rasche Schritte waren es, die erklangen. Leni ei,lte wieder an das Fenster. Ihr Blick erkannte den Vorübergehenden sofort. Es war der Martl. 11Martl! 11 flüsterte sie unbewußt - aus tiefster Seele heraus. Der Bursche sah einen Augenblick herauf. 11Ah' grüaß di . Gott!" sagte er spöttisch. 11Bist aa schon auf! Lauers·t leicht schon wieder, ob kein dummer Bua sei Herzl auf d' Alm tragt in aller Fruah, daß du's ihm wegfischen könntest?" Ihre Hände ballten sich und ihre Augen glühten, ihr Herz zuckte zusammen. 11Martl", rief sie noch einmal, . 11nimm die höhnische Red' z'ruck - Martl!" "I hab' kein' Zeit", antwortete er. 111 muß a Edelweißsträußl von der Wand 'runterholen, für d' Vroni, damit sie's vor ihrem Fenster findet, wenn's aufwacht!" Hochbau. Tiefbau und Stahlbetonbau Baggerungen, Planierungen fa. Ing. Rod. PrHD1B5hUbBr'5 Wlw. Baumeister Steyr - Taschelried 12 Telefon 61060, 612 30 45

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