Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1980

NOVEMBER Abendhimmel: Mars im Südwe sten, Untergang in der späten Ab enddäm– merung. Morgenhimmel: Merkur ab 11. im Osten. Venus, Jupiter und Saturn im Südosten. DEZEMBER Abendhimmel : Mars im Südwesten, Untergang in der späten Ab enddäm– mer ung. Morgenhimmel : Merkur bis 5. im Süd– osten . Venus im Südosten. Jupiter und Saturn im Süden. JAHRESREGENT IST DER JUPITER Steht er, der größte aller Planeten, der Erde am nächsten, ist er, Venus ausgenommen, das hellste Gestirn am nördlichen Hiinmel. Schon · mit Hilfe eines kleinen Fernrohrs kann man auf ihm Streifen und Flecken ausnehmen, die jedoch nur seiner Atmosphäre an– gehören. Spektroskopisch können Me– than, Ammoniak und Wasserdampf nachgewiesen werden. Von der Sonne aus gezählt, ist Jupi– ter der fünfte Planet. Er ist etwas mehr als fünfmal so weit vom Zentralge– stirn unseres Systems entfernt als un– sere „Mutter" Erde. Um sich einmal um die Sonne zu bewegen, benötigt er rund zwölf irdische Jahre. Der Masse nach ist er 300mal so groß wie die Erde. Aus ihm könnten 1300 Erdkugeln ge– macht werden, und 960 Jupiterkugeln würden die Sonne ausfüllen. Seine An– ziehungskraft am Äquator ist nahezu zweimal so groß wie die der Er.de. Da die Achse des Jahresregenten zu seiner Bahnachse nur um 3 Grad 26 Mi– nuten geneigt ist, bieten auf ihm die Jahreszeiten nur geringe Abwechslung. So wie unsere Erde hat auch Jupiter seine Trabanten. Es sind deren 13. Der letzte ist erst in der jüngsten Zeit ent– deckt worden. Zwölf sind schon länger bekannt. Die vier größten hat bereits Galilei (1564 bis 1642) mit einem Fern– rohr b eobachtet. Sie sind schon mit einem kleinen Feldstecher zu sehen. Da ihre Bahnen fast in die Ebene der Erd– bahn fallen, scheinen sie geradlinig hin und her zu gehen, während sie ihr Hauptgestirn umkreisen. An Größe übertreffen sie den Erdmond. Die Nei– gung der Bahnen dieser Monde zur Ju– piterbahn um die Sonne beträgt nur wenige Grade. Es treten daher oft Son– nen- und Mondesfinsternisse auf dem Jupiter auf. Es sind gegen 4400 Sonnen– und ebensoviele Mondesfinsternisse in einem Jupiterjahr. Es ist möglich, mit einem Fernrohr diese Verfinsterungen von der Erde aus zu beobachten. Da sie überall auf der Erde zur physisch gleichen Zeit erblickt werden, kann aus ihnen die geographische Länge eines Ortes bestimmt werden, denn die Län– genunterschiede ergeben sich aus den Unterschieden der Ortszeiten. Noch un– ter einem anderen Gesichtspunkt sind diese Finsternisse bemerkenswert: durch ihre Beobachtung hat Olaf Rö– mer [dänischer Astronom, 1644 bis 1710) die Lichtgeschwindigkeit be– stimmt. Sooft 'Jupiter, von uns gesehen, in 117 Grad östlicher oder westlicher Elon– gation von der Sonne steht, scheint er still zu stehen, in der Nähe seiner Op– position ist er gegen 119 Tage rück– läufig; das heißt, er bewegt sich, mit den Fixsternen verglichen, in umge– kehrter Richtung am Firmament. Neuere Forschungen zeigen auch den Empfang von Radiofrequenzstrahlung vom Jupiter. Es ist die im Wellenbe– reich der Radiokurz-, Ultrakurz- und Mikrowellen liegende elektromagneti– sche Strahlung, die von außerirdischen Objekten ausgeht, unsere Atmosphär,e durchdringt und auf der Erde beobach– tet wird. So konnte thermische Strah– lung vom Jupiter und anderen Planeten unseres Sonnensystems empfangen werden. Das sind Beispiele für Körper niedriger Temperatur. Sie haben im optischen Bereich keine Eigenstrahlung, ab er ganz b edeutende Radiostrahlung. Auch nichtthermische, veränderlich star– ke Radiostrahlung, die manchmal aus gewissen Gebiet.en der Jupiter-Atmo– sphäre kommt, ist nachgewiesen wor– den.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2