Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1980

Ein warmer Odem weht dir entge– gen. Wo gestern noch frisches Weiß 1Qrangte, ist es heute dunkel und nackt. Wolkenrosse bäumen auf und jagen vom Süden her. Nahe und un– wirklich, im dunklen Blauschwarz, stehen die Hügel und Wälder. Um das Kirchlein am Hang brauen Nebel v.rie Rauch aus verrußten Doch– ten und alle Bäume winken mit dunklen Armen . Krächzend fliegen Raben auf und spielen , im Schweben, Wiegen und Gleiten, ihre vorfrühlingshaften Ge– fühle aus. Ein Pferdegespann wird vom Len– ker schwer gebändigt, bäumt auf, ver– sucht im Trab der Zügel und des Zau– mes zu vergessen und in den Morgen sein Urlied zu stoßen. Auch wir Menschen sind verändert, fühlen wie Rausch und Traum, die Wintermüdigkeit_. die wir so gerne abschütteln möchten und doch nicht können. Aber ein Hoffen steigt em– por, ein Ahnen von Sonne und Auf– erstehen, von Lenz und Blüten. Sei bedankt, kosender Südwind, früher Bote einer schönen Zeit, jauch– zen auch wir in den Tag. Maria Schedlberger-Durnwalder Anekdoten EISERNE RESERVE Der französische Schriftsteller Andre Maurois äußerte Hemingway gegen– über sein Erstaunen, daß der berühmte amerikanische Autor mit einemWort– schatz von annähernd 5000 Ausdriik– k en auskomme. - ,,IhreSprnche kennt doch mindestens 3 0. 0 0 0 weitere Wör– ter", meinte JVIaurois, ,,was machen Sie denn damit! " - Gelassen entgegn ete flemingway : ,,Das ist m eine eiserne Reserve!" (GLOB) 48 NUR EINE FALSCHE NOTE Der berühmte Geiger fascha Heifetz war vor fahren bei dem irischen Dich– ter George Bernard Shaw eingeladen . Nachdem Heifetz etwas vorgespielt hatte, m einte der Schriftsteller: ,, Sie sind vollkomm en, absolut voll– kommen! Aber ich warne Sie drin– gend. Vollkommenheit ist gefährlich , siewed<t den Neid der Götter!" „ Und was raten Sie mir, was ich dagegen tun sollte!'' wollte Heife tz wissen. „Das wenigste, was Sie dagegen unternehmen können, wäre: feden A bend vor dem Schlafengeh en eine falsche Note zu spielen!" (GLOB) Deshalb. ,,Ich möchte ein Kleid 11 , sagt die Kundin zur Verkäuferin, ,,aber zwei Nummern zu groß11 • - ,,Aber warum denn/ 11 fragt die Ver– käuferin erstaunt. - ,,Damit mein Arzt glaubt, ich hätte seine Diät ein– gehalten11. (GLOB) Hochfrisur. Zwei Freundinnen tref– fen sich. ,,Warum trägst du nicht auch die moderne Hochfrisur? 11 - ,,Geht lei– der nicht! In unserer Neubauwohnung sind die Decken so niedrig11 • (GLOB) In Trümmern. ·,,Die Laufbahn mei– nes Mannes liegt in Trümmern! 11 - ,,Welchen Beruf hat denn Ihr Mann?" - Er ist Archäologe !" (GLOB) Unterschied. 11Vati, was ist eigent– lich ein Gentleman-Farmer? 11 möchte das Mädchen wissen. - ,,Ein Gentle– man-Farmer ist ein Gentleman, der ein Farmer ist". - ,,Und welcher Un– terschied zu einem Farmer-Farmer?" Der Vater denkt nach. - 11Ein Gentle– man-Farmer läßt für seine Vogel– scheuchen die Kleidung n ach Maß anfertigen!" (GLOB)

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