findlichen Felsen, die „Kugeln", genau kennen. Manche dienten zur Feststel– lung des Wasserstandes und trugen besondere Namen, z.B. der Has, die Sau, der Wolf, der Ochs, der Bachofen und dgl. Die zahlreichen Hammerwerke in den Seitengräben des Ennstales erhielten über die Ladstätten ihr Eisen. Solche Landungsplätze waren in Hieflau, Großreifling, Altenmarkt, Ka– stenreit und Großraming. Die Eröffnung der Kronprinz-Ru– dolf-J3ahn in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts führte das Ende der Ennsschiffahrt herbei, die vor ihrer Stillegung jährlich ungefähr 56.000 Zentner Eisen nauwärts und 2 0 .000 Metzen Getreide sowie 1200 Zentner andere Güter gegenwärts ver– frachtete.13) Bald wurde es still auf dem Landungsplatz hinter der Domi– nikanerkirche, der ein mit großen Ko– sten und Mühen erbaute Treppelweg wurde dem Verfalle preisgegeben, nur an wenigen Stellen vermögen wir noch heute dessen Verlauf erkennen. 14 ) Von den bildlichen Darstellungen, die den Schiffzug veranschaulichen, seien er– wähnt das Altarbild des einstigen Flößeraltares an der inneren Südwand der Pfarrkirche in Großraming, eine Zeichnung im städtischen Museum und das verwitterte Fresko am uralten ,,Kasten" an der Eisenstraße in Ka– stenreit.15) Anm e rkungen: 1) E. Neweklowsky, Die alte Ennsschiffahrt. Heimatgaue, 1. Jhg., S. 161. 2) Stadtarchiv: Fasz. Eisenhandelsgesell– schaft 1528-1558, Kasten IV, Lade 6. 8) Stadtarchiv: Fasz. Schiffahrt 1522-1770, Nr. 1-26. 4) Stadtarchiv: Fasz. Eisenhandelsgesell– sdlaft 1559-1562, Kasten IV, Lade 6, Nr. 14277 - Haimbach in der Nähe von Altenmarkt. 6) E. Neweklowsky a.a.O., S. 161. 6) H. Pirchegger, Das steirische Eisenwesen von 1564 bis 1625, S. 12. 7) G. Goldbacher, Hanns Gasteiger, der Er– bauer des Schiffweges und des Neutores in Steyr. Der Heimatgau, 3. Jhg., 4., 5. u. 6. Heft, S. 108 ff. 8) V. Preuenhueber, Annales Styrenses, s. 295. 9) H. Pirchegger a.a.O., S. 12 f. - Strub und Kripp zwischen Altenmarkt und Groß– reifling. 10) Ebenda S. 34 f. 11) E. Neweklowsky a.a.O., S. 162. 12) G. Goldbacher a.a.O., S. 110. Ehern. Kino am Grünmarkt. - G. Goldbacher, Die alte Schiffahrt auf der Enns. Steyrer Ge– schäfts- und Unterhaltungskalender 1915, s. 187. 13) E. Neweklowsky a.a.O., S. 162 ff. 14) Am Ende der Eisengasse lag am linken Ennsufer „das Eisenfloß" mit Ketten ver– ankert. G. Goldbacher a.a.O., S. 186. - Vor 1787 verlief der Schiffweg von der Neutorbrücke ennsaufwärts am rechten Ufer. Stadtarchiv: Fasz. 305, Kasten Vif, Fach 6, Nr. 71/190. 15) Vgl. E. Neweklowsky, Die Eisenschiffahrt auf der Enns. 0. ö. Heimatblätter 1949, Heft 3, S. 217 ff. - J. Ofner, Die erste Anlage des Roß- und Schiffweges von Steyr bis Haimbach bei Altenmarkt. O. ö. Heimatblätter 1949, Heft 3, S. 255 ff. Die lahr- und Wochenmärkte im alten Steyr Von OSR Josef Pfaffenwimmn Die erste geschichtliche Erwähnung der Stadt als Marktplatz gibt die älte– ste Stadturkunde im Archiv, die von Herzog Albrecht I. aus dem Jalue 1287 stammt. Durch dieses große Privileg wurde die freie Entwicklung der Stadt, besonders in Hinsicht auf Handel und Gewerbe, und die Rechte derselben gegenüber anderen Handelsstädten sichergestellt. Wir können uns heute die Straßen 40 einer Stadt ohne Geschäftsladen mit Schaufenstern, in den en die Waren ausgestellt sind, kaum denken. Früher kannte man das aber nicht. Wer et– was zum Kaufe auslegen wollte, tat es auf offenem Markte. Für Kauf und Verkauf war der Marktplatz der wich– tigste Teil der Stadt. Hier war eine Unzahl von bedeckten und unbedeck– ten Ständen, Bänken und Buden er– richtet, hier boten die verschiedenen
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