ster Ch:ristoph Fröhlich richtete des– halb ':an den Bürgermeister, Richter und Rat der Stadt Steyr im Februar des genannten Jahres die Einladung zur Überprüfung der geleisteten Bau– arbeiten.4) Es dürften sich doch ver– schiedene Mängel gezeigt haben, denn von einem Schiffverkehr zwischen Steyr und dem Kasten bei.Weyer hören wir erst im Jahre 1565. 5 ) Das wichtig– ste Transportmittel waren jedoch im– mer noch die Flösse. Nach mehrjährigen Verhandlungen schloß Erzherzog Karl im November 1569 rnit dem bekannten „Wasser– künstler11 Hans Gasteiger einen Ver– trag, worin sich letzterer ve1-pflichtete, die Regulierungsarbeiten an der Enns von Haimbach bis Hieflau durchzufüh– ren.6) Gasteiger, ein Tiroler, war Uhr– macher in München, zog 1554 nach Wien und kam 1565 nach Großreif– ling. Wegen seiner hervorragenden technischen Fähigkeiten wurde er 1561 in den Adelstand erhoben und mit ········~················ Wie die Krause spanische1 Hofetikett auf dem T ackett strenggläubiger Mönche mutest du an, in den Berg gehauener Scb.neckenpfad voll Diisternis und Schauer. - Ein Steinwurf nur trnnnt Leben und Tod. ,, Schwör ab dem lutherschen Gott!" Seufzer und Leid, Blut und Not stiegen in alter Zeit, jetzt und eh, um des Bekenntnisses willen auf das Schafott. ,, Schwör ab dem lutherschen Gott!" Siegfried Torggler ♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦ 38 einer goldenen Gnadenkette ausge– zeichnet. Zu seinen bedeutendsten Lei– stungen zählen die Räumung der Donau von Krems bis Wien von zaltl– reichen Schiffahrtshindernissen, der Rechenbau zu Großreifling und seine Neuerungen auf dem Gebiet der Eisen– gewinnung und des Eisentransportes. 7 ) Prevenhuber schildert Gasteiger als einen „grob-bäurischen Mann, von kurzer Resolution" und erzählt folgen– de Anekdote: ,,Dann als er, bei gehal– tenen Augenschein, wohin und an was Ort der Rechen zu Reifling zu erbau– en, von Erzherzog Carls zu Osterreich hierzu deputierten vornehmen Com– missarien gefragt wurde: Ob man auch bey seinem Vorhaben gesichert sey, daß solchem Rechengebäu vom Was– ser künftig kein Schaden geschehen könne? Hat er mit Unwillen gleich auf den nächsten Berg gezeigt und ge– meldet: Ja, wenn man die Rechen da hinauf bauen wollte, köntne er vor solchen Schaden wohl stehen. Gedach– te Fürstliche Commissarii begehrten unter andern auch von ihm zu wis– sen: Wie hoch si beyläufig die Bau– Unkosten belauffen möchten? Das weiß ich nicht, sagte Gasteiger, wann halt ein Sack voller Geld wird leer seyn, muß man den andern, dritten, vierten, und so fortan, hernehmen und angreifen." 8 ) Wenn auch nach den obigen Aus– führungen der „kaiserliche Oberbau– meister der Vlassergebäude 11 nicht, wie in mehreren Abhandlungen über die Ennsschiffahrt zu lesen ist, als der erste und alleinige Erbauer des Roß– weges angesehen werden kann, so lei– stete er dennoch eine gewaltige Ar– beit. Hochwasser, Teuerung und „In– fektion11 stellten sich der Ausführung seiner Pläne hindernd in den Weg. Als 1575 an den gefährlichsten Stellen in der Strub und Kripp gearbeitet wur– de, sagten die Leute: ,,Kein Bauer wird mehr leben, wenn an diesen Or– ten Rosse durchkommen". Aber auch diese Schwierigkeiten wurden gemei– stert, doch erlebte Gasteiger die Voll– endung seines Werkes nicht mehr. Als er am 26. Dezember 1577 die Augen
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2