Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1980

Die Eröffnung des neuen Kulturzentrums, das aus Theater und Stadt– saal besteht, wurde zu einem festlichen Ereign is für die Bevölkerung, denn am „Tag der offenen Tür", einen Tag nach den Eröffnungsfeierlichkeiten, nahmen rund 10.000 Steyrer die Gelegenheit wahr, die Baulichkeiten zu besichtigen. Freitag, der 21. September 1979, war das denk– würdige Datum, an dem das Kulturzen– trum der Benützung übergeben wurde. Zum Festakt am Abend, zu dem über 500 Personen des öffentlichen Lebens, der Verwaltung, der Wirtschaft, der kul– turell tätigen Institutionen und der Ver– eine geladen worden waren, konnte Bür– germeister Franz Weiss auch Unterrichts– minister Dr. Si-nowatz und Landeshaupt– mann Dr. Ratzenböck begrüßen. Das neue Orchester des Musikvereines Steyr unter Leitung von Prof. Nones trat im neuen Theaterhaus erstmals vor die Öffentlichkeit. Das Volkskinogebäude, in dem schon bisher die Gastspiele des Landestheaters stattfanden, war 1972 von der Stadt Steyr angekauft worden. In mehreren Etappen wurde das Ziel, aus dem Gebäude ein stattliches Theaterhaus zu schaffen, verwirklicht. Der Einbau eines Theaterkellers als Restaurant, der Neubau des Treppenhauses, die Umge– staltung der Foyers und der Logenberei– che sowie die völlige Veränderung des Zuschauerraumes mit akustisch optima– ler Holzverkleidung haben insgesamt 80 Millionen Schilling gekostet. Die Kosten müssen zum weitaus größten Teil von der Stadt Steyr getragen werden und laufen fast zur Gänze auf Krediten , da der Schuldenstand der Stadt Steyr bis zu diesem Tage auf rund 206 Millionen Schilling angelaufen ist. Für den Thea– terumbau und auch für die Restaurie– rung des historischen Stadttheaters in der Berggasse sind de.r Stadt Steyr vom Land Oberösterreich 13 Millionen aus dem Kulturbudget und sechs Millionen an Gemeindebedarfszuweis·ungen zuge– kommen. Durch die Neugestaltung muß– te der Fassungsraum des Theatersaales von 900 auf 625 Sitzplätze verringert wer– den. Das Theatergebäude ist mit dem völlig neugebauten Stadtsaal (Stadthalle) eine bauliche Einheit. Diese Stadthalle, erst im Frühjahr 1978 beschlossen , ist in unglaublich kurzer Zeit ,um 20 Millionen Schilling errichtet wo rden. Mehrere· Mil– lionen mußten noch für die Außenge– staltung (Parkanlagen , Fahrbahnen, Park– plätze) investiert werden , so daß sich der 'Gesamtaufwand des Projektes, das an diesem Tag eröffnet wurde, auf über 105 Millionen Schilling beläuft. Der StadtII saal, ein Rundbau, der mehrere hundert Menschen faßt, soll für Bälle, Kongresse und sonstige Großveranstaltungen ver– wendet werden und ist besonders im Hinblick auf die 1000-Jahr-Feier der Stadt Steyr von Bedeutung. Die neuen Brücken über die Enns und Steyr, die die baufälligen Eisenkon– struktionen ersetzt haben, wurden am Samstag, 22, September, festlich der Bestimmung übergeben, wobei der An– laß zu einem Volksfest wurde, denn meh– rere hundert Liter Bier und 1600 Paar Würstel wurden gratis abgegeben. Die beiden Brücken, die von der Arbeitsge– meinschaft VÖEST-Alpine-Porr in 530 Ta– gen in einer Konstruktion von Stahlhohl– trägern hergestellt worden sind, haben eine Tragkraft von maximal 60 Tonnen und haben rund 45 Millionen Schilling gekostet - somit nahezu das Doppelte der ursprüngl ichen Berechnungen. We– gen des Flyschbodens erwies sich die Pfeilerfundierung als äußerst schwierig und kostspielig. Die neuen Brücken, die sehr flach sind und keine Honchkonstruk– tion haben wie die alten Eisenbrücken, passen sich in das Stadtbild angenehm ein und bringen die markanten Bauwer– ker in diesem Bereich (Schloß Lamberg, Bürgerspital , Mich aelerkirche, Zwischen– brücken) viel besser zur Geltung, als es bisher der Fall war. Mit dem Neubau der Brücken hat die Stadt Steyr, wie Bürger– meister Franz Weiss bei der Eröffnung sagte, ein mutiges, entschlossenes Werk geleistet, nachdem das drängende Pro– blem der Brückensanierung lange hin– au sgeschoben worden war. 1600 Gratiswürstel und Bier, das In Strö– men floß, waren nur das äußere Zeichen einer allgemeinen Freude über die Wie– dererrichtung der beiden Stadtbrücken, die am 22. September dem Verkehr über– geben wurden. Mit sichtlicher Genugtuung über die Voll– endung des Werkes durchschneidet Bür– germeister Franz Weiss das Band, das den Weg über die neuen Brücken frei– gibt. Links von ihm Vizebürgermeister Karl Fritsch, rechts Vizebürgermeister Heinrich Schwarz, dazwischen Baurefe– rent Stadtrat Manfred Wallner. Fotos: Kranzmayr

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