Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1979

BESTE QUALITÄT· NIEDERE PREISE darum ins lif IIIE ~ lllf IIII IIIL ~!Hili ,4 IIILJ ~ IIIIF. IIIIHIIIIIIIIEIIIIRZ 11111 ~IIIG Tel. 62258 4400 STEYR, Sie rninger Straße 12 gekommen. Seit Mitte des 13. Jahrhunderts walteten Burggrafen auf der Burg Steyr, welche außerordentliche Rechte genossen. In der Folgezeit waren aus damals mächtigem Adel zu diesem Amt berufen worden, darunter die Herren von Polheim, Starhemberg, Stubenberg und Lamberg. Im Jahre 1666 wurde das Schloß und die Herrschaft Steyr, nachdem Lamberg seit 1614 ununterbrochen Burggrafen waren, Eigenbesitz dieses Geschlechts. Bis zur Gegenwart ist Schl oß Steyr lambergisches Fideikommiß. Aus der reichen Geschichte der Stadt seien erwähnt, daß Herzog Albrecht I. (nachmaliger Kaiser) , ein Sohn Rudolf von Habsburgs, der Stadt r287 ein wichtiges Privilegium betreffs Stapelrecht und mautfreier Einfuhr von Holz und Eisen verlieh, welche Urkunde noch_vorhanden ist. Im Jahre 1397 war große Inquisition hier gegen die Waldenser. Mehr als 1000 Frauen und Männer standen in Anklage, von denen gegen hundert auf einer Wiese zwischen Steyr und Garsten [nahe der Stadt) verbrannt wurden. Diese Hinrichtungsstätte wird im Grundbuch mit „Brüderwiese" bezeichnet. Unweit von der Stelle ist ein großer Garten, der wird, so wie einst vor mehreren Jahrhunderten, noch jetzt vom Volke der „Ketzcrfreithof" genpnnt. Die Stadt samt der Burg war seit jeher stark befestigt gewesen. Im Jahre 1527 wurde in Steyr über die Wiedertäufer, einer von Joha1111 Hut geförderten religiösen Sekte, Gericht gehalten. Eine Frauensperson und ein Dutzend Männer wurden außerhalb der Stadt später an Leib und Leben bestraft. Der Prediger Hut entkam den. Häschern. - Nach und nach machte die protestantische Lehre außerordentliche Fortschritte in Steyr. Pfarrer Wolfgang Waldner (1545-1548) predigte schon im lutherischen Sinne und bald wurde in den Kirchen Steyrs der evange- ]fache Gottesdienst eingeführt. Im Jahre 1596 gab es einmal eine erfolglose Belagerung der Stadt. VJ.ele tausend Bauern aus Ober- und Niederösterreich zogen vor die Stadt, besetzten die Vorstädte, konnten aber in die Stadt nicht eindringen. Der Aufrnhr geschah, weil der Burggraf Ludwig Starhemberg zwei Bauen1 als AufrüJuer im Schlosse hinrichten ließ. Nach kurzer Zeit zogen die Bauern wieder ab. Der Anführer derselben, der auch anderswo seine Sturmtruppen zum Kampfe für die Bauernbefreiun.g vorstieß - es war ein Wirt aus Pettenbach namens Georg Tasch - wurde 1599 gefangen genommen, n ach Steyr gebracht und hier auf einer Richtbühne vor dem Rathaus geköpft. Eine Bauernaufruhrsfahne aus jen er Zeit ist noch erhalten - ein großes schönes Stück. Im großen oberösterreichischen Bauernkrieg, anno 16261 zogen oberösterreichische Bauern wieder nach Steyr. Diesmal kamen sie als Freunde. Am Pfingstsamstag, den 30. Mai , erschienen sie in Steyr, lagerten nächst des Taborturmes und stellten Geschü35

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