(![IJrnnih für Steqr-Stobt uno bie ongrenJenoen 6eridlfsbeJirke 1. JULI 1974 ms 31. JULI 1975 JULI 1975 12. S t e y r. Einer der profiliertesten Vertreter der christlichen Arbeitnehmerbewegung in Öst•erreich, Bundesrat a. D. Wilhelm S a 1 z er, ist am 12. Juli 1975 in Steyr im 80. Lebensjahr nach langem Leiden in die Ewigkeit abberufen worden. Wilhelm Salzer, am 19. April 1896 in Vöcklabruck geboren, war schon in frühester Jugend zur christlichen Arbeiterbewegung gestoßen. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er an verschiedenen Fronten und erhielt mehrere Tapferkeits- und Ve·rdienstauszeklmungen. Schon in der ersten Nachkriegszeit stellte •er sich aktiv der damaligen Christlich-Sozialen Partei zur Verfügung, wobei er seine Hauptanliegen, das politische Engagement und die Feder, miteinander verband, denn er wirkte in Linz und in Klagenfurt als Journalist für Innenpolitik, Volkswirtschaft •tmd Sozialpolitik. Seine b esondere Beziehung zur Lösung der sozialen Frage bestimmte s:einen weüeren Lebensweg, denn er war Landessekretär des Katholischen Arbeiterbundes in Oberösterreich, später Vizepräsident der Kärtner Arbeiterkammer und Gewerkschaftsfunktionär. Während seiner Tätigkeit in Linz hatte er sich auch der Kommunalarbeit zur Verfügung gestellt, denn er war 1921 bis 1929 Gemeinderat in Linz. In der NS-Zeit wurde er mehrmals verhaftet. Ab 1945 widmete er seine ganze Schaffenskraft dem Aufbau der Arbeiterbewegung innerhalb der Volkspartei, dem Arbeiter- und Angest,e1lten- •bund. Er wurde Landesobmann des AAB in Oberösterre1ch, w.ar 1948 bis 1960 Bundesrat und von 1955 bis 1960 auch Stadtrat von Linz. Die nimmermüde Tätigkeit Salzers und seine Idee, dem Sozialismus •eine ,ebenso starke Sozialbewegung für den Arbeitnehmer innerhalb der Volkspartei entgegenzusetzen, hatte ihm viele Würdigungen eingebracht. Er war Träger des Großen Ehrenzeichens für Verdienst,e um die Republik Österreich, der Goldenen Verdienstmedaille Österreichs Ehrenobmann des ÖAAB Oberö;terreich, Träger des Goldenen Ehrenringes und des Goldenen Abz·eichens des ÖAAB, der „Rerum-Novum"-Plakette der Kath. Arbeiterbewegung Österreichs sowie Inhaber vieler anderer Auszeichnungen. Außerdem war •er Gründer des Wohnungseigentums in Oberösterreich und >Ehrenobmann der „Wohnungseigentumsfreunde Oberösterreichs". Die letzten Leb ensjahre verbra,chte •er, von schwerer Krankheit gezeichnet, in Steyr, bei seiner Tochter und deren Familie, doch noch immer widmete ·er sich seiner literarischen Tätigkeit. Die Hauptwerke seiner V:eröffentlichungen sind die „Geschichte der Christlichen Arbei1'erbewegung in Oberösterrei,ch" und das sozialpolitische Buch „Vom Untertanen zum Staatsbürger". 13. S t ·e y r. Heute, Sonntag ab end, ging ein Fest zu Ende, wie es Steyr seit Jahrzehnten nicht erlebt hatte. 5000 Turner aus ganz Oberösterreich waren zum Gauturnfest gekommen, das der Allgemeine Turnverein St,eyr als Veranstalter mustergültig vorbereitet hatte. Der Höhepunkt des Gauturnfestes war am Samstag nachmittag der Festzug mit fünftausend Personen auf den fahnengeschmückten Stadtplatz. Der Aufmarsch der einzelnen Ortsgruppen vor der Ehrentribüne, auf der prominente Festgäste Platz genommen hatten, dauert•e mehr •als eine Stunde. Dreitausend Zuschauer spendeten begeisterten Applaus. Nach dem Festzug zeigte die Turnerjugend auf dem Stadtplatz Volkstänz.e und lud die Zuschauer zum Mittanzen ein. Ein irlnposanter Leistungsquerschnitt des Turngaues Oberösterreich wurde Freitag und Samstag abend im Volkskino geboten. Wie die Turnerinnen bei ihrer 49
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2