f ranJ iRnton tßetrl)sgraf uon ~porct (in f)llaien aus Dem 16aro(t Von Carl Hans Watzinger Am s. Mai 1662 wurde Fr.anz Anton Reichsgraf von Sporck als erster Sohn des berühmten Reitergenerals Johann von Sporck auf dessen Herrschaft Lissa im Bunzlauer Kreis geboren. Einer der bedeutendsten Kunstmäzene der Barockzeit, ist er auch in anderen Dingen ein origineller Kopf gewesen. Demnach dürfte sein Lebenslauf sogar für uns ,durch eine Fülle von Ereignissen verwöhnten Menschen der zweiten Hälfte des 20. J ahrhu,nderts von nicht alltäglichem Re-iz sein. Er ist wie wir in eine Zeitenwende hineingeboren. Dreizehneinhalb Jahre waren nach ,cLem Friedensschluß zu Münster vergangen, Deutschland war ein Trümmerhaufen, aber ,die Generäle des Kaisers hatten ihre Schäflein im Tro®enen. Auch Johann von Sporck war reich geworden. Sein Bild, wie es uns der Kupferstich von Comelius Meyssens überliefert, zeigt ihn als den schlauen Bauern, der er im Grunde seines Herzens geblieben war. (Der General stammte aus westfälischem Bauerngesd1lecht). Welch ein Untersd1ied ziwischen ihm und seinem Erstgeborenen! In Franz Anton von Sporck begegnet uns bereits der Grandseigneur, der es sidi, wie alle Aristokraten seiner Zeit, zum Ziel gese tzt hatte, Luidwig XIV., den roi du soleil, nad1zuahmen. Sporcks „Residenz " in Kukus ist ein Beispiel für die allgemeine Sucht von damals, sidi ein Versailles im kleinen zu sdiaffen. Dieser Feuerkopf, ein rid1tiges Kind des herrlichen Barocks, der vor allem in den österreichischen Landen, wozu auch Böhmen gehörte, am kräftigsten und schönsten blühte, hat durch seinen Willen hier etwas erstellt, das einmalig ist. Franz Anton von Sporck war wie vielfach Menschen mit schwacher Gesundheit außerordentlich begabt. Sein Arzt, der nicht minder berühmte Dr. Löw aus Erlsfeld, der übrigens bei der Heiligsprechung des Generalvikars Johann von Nepomu.k in Prag von der Katholischen Kirche zur Sargeröffnung beigezogen war, sagte von ihm, ,, sein Kopf sollte der Proportion seiner hitzigen Eigensdiaft nach auf einem an Größe den Ochsen gleichen Leib stehen. " Diese Hitzigkeit war zweifellos audi der Grund seiner Prozeßsucht. Zeit seines Lebens war Franz Anton von Sporck in Rechtshändel verstrickt, beginnend mit dem Str-eit gegen seine Vonnünder nadi dem Tode seines Vaters (Franz Anton war siebzehn Jahre alt) bis zu seinen sid1 durd1 J.a:hrzehnte hinziehenden Prozessen mit der kaiserlid1en Hofkammer in Wien, mit dem Oberstburggrafenamt in Prag, mit der dor tigen Statthalterei, der er über einige Jahre als Geheimer Statthaltereirat angehörte, was aber mehr einen Ehrentitel al s eine ausübenR. LAMPLMAYR Ste~t'-Mü.Ki.cl,,l,,olz Punzerstra(Je 38 Telefon 71 3 92 LICHT- UND KRAFTINSTALLATIONEN RADIO- UND FERNSEH-APPARATE BELEUCHTUNGSKÖRPER ELEKTROMOTOREN, KÜHLSCHRÄNKE • FERNSEH- UND RADIO • SERVICE - GESELLSCHAFT M. B H. • 43
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