KLEIDUNG FiiR DIE GANZE FAMILIE AN BESTEN BEI STEYR. ENGE 12 und ENGE 18 Rä1 delsführer hingeriichtet. Darunter ,dier in d:er Schlacht bei Neuhofen gefangen genommene Wirt Wolf.gang Wurm, dessen Leichnam geviertelt wuPde, der Kopf wurde auf diem Turm zu Enns, die Vi:ertel ,auf dem Aichbe11g ober der Stadt Enns, wo das B.auemlager w,ar, ,aufgesteckt. Fadill'ger,s ,und Zellingers W eiib und Kirnder wu11den auf ewig des Landes verwiesen. Am 13. Juni 1627 ließ der Kaiser einen Genernlpardon kundmachen, von welchem aber ,di1e Rä1didsfüh11er ,aiu1 sgenommen waren. Vom letzteren wu,- den am 12. August 1627 noch zwei: Der Bürger HO'fmann von Steyr unid der Bauer Sa1ndberger von Efwdin.g in Linz hingerichtet. Über ,das Schicksal der noch gegen Ende des Jahres 1627 verharfteten: Christoph Haide1· von Dorf, Christoph Plank von Pirn, Hans Grn1Usgruber, Augustin Schreiber, Wolf Plankenberger von Hehenberg bei Ba1d Hall, Hans StrizeI von Neukirchen am Wald, Philipp P1echschuster alus der Hertschaift Starhemberg, mangeln Nachrichten. Dage'gen wurden in Gmurnden ,der Biauernhal!lptmann Sebastian Fux urnd der Korporal Georg Paurnösel gefangen gesetzt un:d am 7. Juli 1628 alus „Gnade" zur Hinrichtung durch das Schwert v.erurteilt; deir Kopf des ersten zu Gmunden und ·der des letzteren aulf ,dem Kogel aufgesteckt. Thomas Grill, F1ei-schhauer zu Sierninghofen urud sein Bru1der Wolf Grill, Fleischhauer zu Gschwendt in Neuhofen wurden ,ebenfalls verha.ftet . Ersteren gelang es aber, nach ausgesta,ndener Folt-er aus ,dem Kerker in Losensteinleiten zu entweichen. Das Land lag rnun gedemütigt und wehrlos zu Füßen ,des I<iaisens Ferdinand II., welcher nunmehr di:e rück- .s,ichtslose, res,t1lose We-iter.führun/g .d,er Gegenreformation anordnete. Doch auch diese Zei<t ging vo,rüber und heute betreut ,da,s Bauern!kriegs-Denkma1erhaltungs-Komiuee des Oö. B,auernbun:des di,eS'e Gedenkstätten im Eulirug,erholz, das H:mshammerfeld bei F11ankenibur,g und den Bauernhügel in Pinsdorf bei Gmunden. Am 20. September 1883 WlllJ'- de ·daselbst ein Obtelü1k aufgestellt, die Gede111kschrifr mußte a1llel."ding.s wegen VerherrlichuDJg der B,au·ernkri<egsfor1derungen, insibes. 'wiegen der 1 vm1e,tz,ten Zeile, wo es heißt: ,, Und frei den Glauben, frei den Gm111d", wieder entfernt werden. Die Gedenktafel konnte •erst nach dem l. Weltkrieg rwi,eder •ang·ebracht wiet1den. Die Insch.rft laullet: Des Kaisers Regiment im Land statt Herber,sido:rf den Bayer, den Glauben frei. den Bau,emstand von Lasten fortlan focier. Das hat der Baiuer einst begehrt, und als u.msonst ,sein Bitten, verzwe:ifielnJd l,eider ,da,nn zum Schwert g,egriHen u111d ·gestritten. Da pfiffen hier die Kugeln schairf, es sausten Sens und Klingen, als Pappenheim ihn 11.i,ed'erwarf in blutig heißem Ringen. Wo1 hl tausend Bauern .deckt der San1d, ,der Hügel fortan grünte. Den Denkstein pflanz;t erst dann die Han!d als bh11ti1g Thun entsühnte. Das Wort aus zwei1er I<;ais,er Mund, da•s allen Bann gebrochen: „ U111d frei den Glauben, lirei den Grn111cf dem Baueirn zugesprochen".
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