Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1976

~ie ~4uetnftieg~fd)l4d)t !in 9leul)ofen 1626 Vo11 Ka111111e1Tat Alois Za1111er Bekanntlich haben Bürgerkriege keinen genau feststellbaren Beginn u,ntd auch kein solches Ende. Sandern es hegt die Urs,ache meistens schan 30 oder 40 Jahre oder' noch mehr zurück, unJd die Auswirku111gen sind d;unn je nach Ausgang mindestens eben so lange spürbar. Di.e Ursad1e, weshalb es zu diesem großen oberösterreichi,sd1en Bauernkrieg gekommen ist, ist eine zweifache. Erstens einmal muß m,an bedenken, daß die Bevölkerung Oberösterreidls durd1 fast 100 Jahre hindurch, also bereits seit drei Generationen, der Leh1,e Luthers anhing. In 1den letzten 30 Jahren nahm dann die Gegenreformation ilmner sdlärfere Formen an.; also eine seeli sche Bedrüchmg. Und 21Weitens hatten durch die Verpfändung Oberösterreiru·s an Bayern unsere Vorfahren bereiots durch mehrere Jahre hindurch 21Wei Larndesfürsten zu 1dienen un:d zu erhalten; also eine außevgewöhnlirue wirtscl1aftliche Bedrüchung. Im Y.edauf dieses oberös,terreich.ischen Bauern:küeges, der kein Bauemaufs,tand im herkömmlichen Sinne war, sondern ein regel11edlter Volkskrieg, kam es auch in Neuhofen zu einer richtigen Sdllacht, bei ,der, je nach Quellenangabe, ,die Zahl der gefallenen Bauern von 200 bis zu 1000 bet11agen haben sollen. Aus der Ghronik erf,ahren wir hiezu: Am 20 . Juli 1626 kamen über 3000 Bauern unter ihrem Anführ,er Adlaz Willinger nach Neuhofen urnd lager,ten sich auf der Wiese nächst dem alten Friedhof au:f ,den ehemaligen KirchenBrunnmayrgriinden un!d den Feldern der Obermühle. (Al-so gena·u ,auch •dort, wo dann 1938 die deutsd1en Soldaten und 194 5 die Amerikaner Lager bezogen.) Willinger ließ d1e Bauern J111it Mlllnition versehen, denn er gedachte von Neuhofen aus g,egen Ebelsberg und auf Linz zu marschieren . Oberst Löbl jedoch schlug bei Ebelsberg den Angriff d•er Bauern ;ub und folgt,e dem abziehenden Bauernhaufen Wil1inger,s nad1 Neuhofen nach. Am 17 . August 1626 bra ch Löbl mit ,dem kaiserlichen Heer zu Fuß und zu Roß in Neuhofen ein und zwar noch vor Tagesanhrud1. Als Löbl und seine Soldaten das Frühmahl ein.nahmen, erschien plötzlich der Bauernhaufen Willirnsrers u11'd es kam näch,st dem Schloß Gs~hwendt Z'L1 einem blutigen Trdfen, wo sofort 200 aufständ ische Bauern auf der Wallstatt Blut u111d Leben verloren, da es Löbl noch r•echtzeitig gelang, seine Truppen in Schlad1tordnung aufzustellen. Die Bauern wgen sich dann über den Gschwendtberg :mrück, wurden aber von Löbl vepfo]gt und erlitten beiim Stadla ignerholz eine devartige Nieiderlage, daß mehr als 200 Bauern daselbst ihr Leben verloren u,nd in d·iesem Wald begraben liegen. Der ehemalige Landesgerichtsrat von Kremsmünster, Julius Strnadt, schrieb in seinem Bud1 „Der Bauernkri:eg in Oberöster11eich": Di,e Bauern setzten mit großer Gewalt mam1lid1 an das kaiserliche Volk, aber sie ha.tten sich gleid1 versdlossen, denn es mangelte Ihnen an Pul ver. Auf der einen Seite war di:e Reiiterei, auf der a.n:deren das Fußvolk und die Baruem in der Mitte und um und um w,aren sie eingesdlränkt. Da haben die Kaiserlid1en mit ihnen sdrnrnruziert, sie in ei n Wäl,dchen ,hineinge - FERNSEH • RADIO 1 SERVICE 1 JOSEF SCHIFTNER - Meisterbetr ieb mit eigener Werkstätte - STEYR Sepp-Stöger-Stra~e 3 - Tel. 34 90 53

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