fntOectung uer lfieimat: Ein Ausßug ins altrömisdte Noricum Di,e na:türliche WidePsta11Jdslü1ie entlang der Enns (von anisa, die Reißende) fin:det sich bestens ausgeprägt sü,dlich cLer ehemali,gen römischen Ha1uptgar111ison Lauri,acum (heute Lorch bei Enns) in der steilen Schlierböschung :z;wischen Emsthofen und Dorf an <ler 'Enns, die Loderleiten genannt. Da auß erdem das ganze Flußbett reichlich von sen~rechten Konglommeratwänden eingefaßt ist, brauchte man nur an den leichter übersetziba,ren Punkten mit kün1 stlichea1 '5chuitzwäUen nachhelfen, die vom nächstliegenden Ka - ste11 aus überwacht wurden . Ein solches Bollwerk be-stand naturgegeben als südlicher Eckpfeiler der praktisch aud1 heute noch unühersd1reitbaren Loderleiten auf der abschließenden Hochfläche oberhaJb Do,rf an der Enns. Nm mehr spärliche Mauerreste urrd der Name der dort be1 stehenden Ortsd, aft Burg ragen aus dem Dunkel der Ve·rgangenheit und erzählen vom einstigen römischen Kaste ll . 111 letzter Zeit ha t man aud1 nod1 die halbveirsunkenen Mauerfr.a.gmente „bei den Schanzgräben" mit dem Bulldozer eingeebnet; Mähdrescher schnurren künftighin über den Hi1r immer begrabenen Kasernenhof ,der alten Römer. Eine willkommene Abriegelung von den Schanzgräben bis zum Steiluf er der Enns bot s1einerzeit der tiefschürfende Wasserlauf. der an jener Stelle in die Enns mündet, wo die Bahn hart an die Loderleiten geJd1rängt wird. Versuche nur einmal. di ,esen schmierseifen:glatten Gmben zu überschreiten; es wird dir ergehen wie eh1em Maikäfer, der in die leere Ba1dewanne gefallen ist! Und an dieser St,elle hoch oben steht - heute vo n Bäumen überschattet - das Kirch lein Maria-Burg. Wahrscheinlich in nach römischer Zeit~a ls Wehrkirche a.n die-sen vorzüglich gesicherten Platz hin - gestellt, bringt den Beschauer der sonderbare Grundriß alnf den komischen Einfall, das Hinterteil dieser Snitzkird1e sei vor Zeiten über die Schli,erbösdiung abg-er utscht un:d die Bm.wunde z'l1g1 e/- fl}1arh1~ Jllurg mauert woDden. Dem ist auch tatsächlidJ so! Einzelne Bruchstücke sind vor dem rückwärtigen Portal hart am Ran1 de des Abgrund, ,s z1u einem Steintisch und zwei Hockern formiert, davo[ eiin Ge-län:der - und ein hübscher Riastplatz mit Fernblick ins Alpenvorland ist gesdiaffen! Ein richtiger Familienausflug: Ausga ngspunkt d,ie Bahnhaltestel1e Dorf an der Enns. Vorbei am alten Schloß, dann eine Viertelstunde auf d.er S.tJrlaße gegen Ernsthofen (eruJ!sabiwärts) bis mr weithin sichtbaren Linde, dortselbst nach red1ts abzweigend ein GüterW1eg :z;um Waldesrand unid Begi,nn der LodJedeiten. Vom Bauernhaus hnksschrä,g durch den Waldhang und oben am Plateau wiro alsbald ei.ne kleine Kapelle sichtbar. Von dieser nach links blickend sieht man bereits das ans-ehnliche Landhaus „Moor in Burg" mit den zwei zierlichen Rauchfängen, dem italienisd,en campanile nachgebildet. Un:d erst hinter cliem Landhaus träumt unter hohen Waldesbä umen das StutZJkirchle'in Ma1·ia-Bu11g ins Land hinaus. Und hier, an dem steinernen Tisch , nach in~gesamt einer Stunde Gehzeit, können wir schon rnsten. Tief Uillten so nnt sich -die fieiste Riesensch.Lange des Mühlraidfoger Stausees. Wie zwei Silberfäiden gl itzern -die Bahngele.ise, stä111 dig vom düsteren Halbrund der Lo·der leiten bedroht; eng rrebenher1,aufend die löcherige Straße mach Ernsthofen, auf der so·eben ein Kraftwagen gleich einem goldgrünen Laufkäfer dahin zockelt. Wir haben nebst einem lmbiß mittels Tasd1enr,aidio etwas Kons·ervenmusik mitgebracht: Wunschkonzert, ein Gruß an dich .. . Soeben erkli ngt das AlmseeEcho , als 1111arkerschütt ern1 de Fanfarenklänge di·e Stimmung zeneißen; sie kommen von der Gänsewiese, audi die ganze Hühnerf,arm 2ietert aus Leibeskräfte~, indeß ein scManker, gelber Hund die Hendln tüchtig durcheiinan!derstaubt . Oder - - die f'edernden Rat1btiersprü11ge, ,die busclüge Rute - - 111atürlich ist's ein Fuchs! Daher die Weltunter47
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