Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1976

KLEIDERHAUS bringt für Damen, Herren und Kinder Bekleidung sowie Wäsche aller Art STEYR. HaratJmüllerstraße 16 1 Telefon 22 68 ja,gt es panischen Schrecken ein, sie tritt in die Hütte, streckt sich auf das Bett und w.ar1let auf Jose . Es i-st kurz vor Mitternacht, J ose, angeheitert von Zuckerrohrschnaps, poh1ert zm Tür herein :un1d wirft ,den Säbel klirrend in ,eine Ecke. Er johlt eine Tiangomelo·die, wä1hren1d er seine weiße Uniform ablegt. Er 1egt sich ni1e:dier uirud dreht diie Birne aus. Das Riadio ,spilelt leise, aber ein andeJier Laut -erlüllt ehe Dunkefüeit <fer K~mmer: die im Polster ers tickten Schluch:z;er Lairs. ,, W,arnm weinst du Lair? " Gepreßt klingt S'ei ne Stimme an ihr Ohr. ,, Jose, willst ,du mir nicht enidlich erzählen, warum du diese Uniform anzi~hst? Du bist mir Rechenschaft schuldig, bin ich denn nicht deine Frau?" .................................................. 13Lau.e {tLadLö-UfL Scl-nverm.it regt die dunklen Falterflügel. Blütenträume sinnen, einem frühen A bend zugetan . Übe r hell en, sonn beglänzten Hügeln , :zögernd steigt des Mondes Kahn. Eines Hirten Lied beschwört die einsam stillen Femen und es künden sich die ersten , lichten Sterne an - Siegfried Torggler .................................................... Sie schl uckt die Tränen liümuter und drehte sich zu ihm. ,, Jose. ich will, ,cLaß du mir alles erzähl,st!" Der Alkohol hatte J oses Wi,derstarrd gebrochen: „Also gut ... ich bin während des Krieges dessertliert, main verfolgte mich unid ich vetsteckte mich bis zum Kriegs - ende. Ich hat te verdammtes Glück, ,sonst wäre ich umgelegt wo'l'den. Ich sta,nd au·f der KommamJd.oibrücke, es war ruhiige See, sti;ahlenid blauer Himmel, plötzlich geschah ,die entsetzliche SchiHS'explosion. Hu,udert Meilen draußen im Atlantik, wunie unsere Flotille von einem U-Booit angegrififen. Der Zerstörer, Nr. 27, Backbord voraus - hatte einen Torpedo-Volltreffer erhalten. Der Angriff erfolgte so unerwartet, dlaß wir keine Mö.glichkeit :zmm Manövrieren hatten. Die Schreckensszene war so gräßlich, diaß ich einen Nervenzusammenbruch erlitt. Reste ,dJer Besatzung, die vom sinkernden Wnack ins W1as,s,er sp,ra:ngen, wurden von ,dem Sog in diie Tiefe gerissen. Ein Heizer w,ar durch den Druck der Explosion herausgeschleudert worden urrd ko=te mit forchtbairen Bra ndwUi111den gebongen weroen. Sein Gesicht war so verunstaltet, d!aß mir das Grauen kam. W.a1s muß ten die im M.a- ;chinenraum Eingeschlossenen ausgestanden haben? Larrge nach dem Ereiig:nis wu.rde ich noch von schweren Alpträumen gepein:i!gt. Ich schwor mir, entsetzt über diese Unmensch:lichkeit, im nächsten Hafen die Marineeinheit zu verla-ssen. Dreihun43

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