Ägidi war vielleicht schon gefunden, t röstete er sich, dreihte um u,n,d ,späh.oe a uf dem Heim1weg bei jedem verdächtigen Geräusch, das er in den Wä1dern wahrnahm. Ab er Heinrich war nicht ZJU entdecken. In atemloser Hast lief Preitenlacher in sein Haus am Sta,dtplatz. Seine Frau erzählte i,hm entsetzt, Ägidi sei noch nicht gefo111den. Sie ha!be sehnsuchtsvoll a uf die Rückkehr ihres Mannes gewa,rtet, da sie immer noch HoHnung hatte, er we rde das Kind bringen . Der Eisenhändler brach zusammen. Die beuden Ehegatten versanken in wortlosen Scln,,erz, his sich Preitenlach,er auifraffte u:nJd mit drönend er Stimme Jakob rief.. ,,Hör nun,, was ich dir sage ", sprach er zu dem herbeieilenden Kned1t. ,, Du rnfst alle Boten unserer Stadt zusammen, jeder sattle sogleid1 sein Roß. Es eilt, du weißt, wor,um es sich handelt, um mein Kind. Die Boten haben sofort aufzubrechen urnd die ganze Umgebung der Sta,dt im Umkrei1s von zwei Tagesreisen abzusuchen. Ta,u,send Gulden dem, der mir Agid<i,us bringt! " Die Tage waren schrecklich lang, di,e Nächte noch quälender. Am vierten Tag trafen die ersten Man.nen ein, ohne Ägidi. U111d die später heimkommenden brachten ihn auch nicht. Der Knabe blieb verschoHen. Im Haus Preitenlad1er schien nwn keine Sonne mehr. Nagelnder Schmerz fraß am Herzen der Bt•em. Stephana wurde kränklich. Die Sorge um ihr KinJd brach ihr das Herz. An einem so1uti,gen Frühlingstag starb sie. So verstrichen Jahre , aber von dem Knaben war keine Spur zu entdecken . Pater Anton, der Vikar an der damalls noch nicht ausgebauten Kirche am Berg, der heutigen Stadtpfarvkirche, besuchte öfter den verwaisten Vater unid tröstete rhn in sein,em Schmerz. Als eines Ta·ges der Vikar wieder einmal zu Preitenladier kam, war dieser besonders sdtwermütig. Tiefbewegt erzählte er, daß ibn manche Tat seines Lebens reute. Seine Herzlosigkeit .gegenüber ,seinen U.11tier,gebenen und Sclmld'nern bereite ihm Seelenqwa!l. ,,Ich möchte •das nun gut machen, Vikar, und für die K,ird1e am Ber,g einen Altar stiften oder was 1hr sonst •gern haben möchtet r" Der Mönd1 f.and darauf g1eich ei nen Rat u,n:d sagte: ,, Die große Glocke fehlt noch am Turme. " Preitenlacher erklärte sid1 damit einveDstanden , sp errte seinen Geildschraillk auf unld übergab dem Vikar einen Beutel GoLd. ,, Hier, n ehmt ", sagte er, ,, un'd schafft d1ie Glocke a,n. Di e schönste und größte soll s_ie im Umkreis sein. Auf -den Namen Agidius sol1 sie getauft werden , zum Andenken an meinen armen ver,sd,o•Nenen Sohn. " Der Mönch nahm mit bewegter Stimme und Dankesworten d-a s Gold, und nach wenigen Monaten wU11de die große Glocke au,f den Turm gezogen. Ganz Steyr freute sich, denn sie hatte einen herrlichen weichen Vollkta:rug, der sie ZJur Königin aller Glocken in •der Umgebung machte. Oft saß Preitenlache r allein in sei - nem Wohnzimmer und starrte, den Kopf auf die Han:d geisti.itzt, vo·r sich hin. Doch da •schreckte 1h11 e<ines Tages Feueralarm aus seinem Sinnen a'l.lf . Die Bauunternehmung .................................... ■■■■ ■■■■ ■■■■ ■■■■ ■■ca• ■■■■ ■■■III ■■■■ ■■■■ ARCH. H.DRUSSLER & Co. KG. 4400 STEYR, Haager StrafJe 24 Telefon 07252 / 29 12 35
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