Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1975

<flJronih für Steyr-Stobt uno bie ongrenienoen 6~ridJtsbeJirke 1. JULI 1973 ms 30. JUNI 1974 JULI 1973 1. S t e y r. Der Leiter des Bundespo• lizeikommissariates Steyr, Oberpolizeirat Dr. Helmut Körner, wurde mit heutigem Tage zum Wirklichen Hofrat ernannt. Damit wurde erstmals seit Bestehen des Bundespolizeikommissariates Steyr ein Leiter dieser Behörde Hofrat. Dr. Körner, aus Graz gebürtig, jetzt 55 Jahre alt, war 1946 als Kriminalbeamter der Polizei beigetreten und hatte neben dem Dienst das Studium an der Universität Graz aufgenommen, wo er 1953 zum Dr. juris promoviert wurde. Am 1. Feber 1963 wurde er dem Bundespolizeikommissariat Steyr zugeteilt, zunächst als stellvertretender Behördenleiter. Nach dem Tod Dr. Mohrs wurde Dr. Körner im Jahre 1966 zum Behördenleiter bestellt. Mit 1. Jänner 1968 erfolgte seine Beförderung zum Oberpolizeirat. Hofrat Dr. Körner ist über das Bundespolizeikommissariat Steyr hinaus für seine überaus korrekte Amtsführung bekannt. 2. S t e y r. In einer Festsitzung des Gemeinderates wurden in Anwesenheit prominenter Festgäste verdiente Persönlichkeiten der Stadt Steyr geehrt. Bürgermeister Josef F e 11 i n g e r überreichte Landesrat in Ruhe Franz E n g e die Ehrenbürgerurkunde der Stadt Steyr. Magistratsdirektor Dr. Karl Enz e 1 m Ü II e r erhielt den Ehrenring und der Historiker Dr. Josef O f n e r die Ehrenmedaille der Stadt Steyr. Der Mundartdichter Konsulent Wilhelm S c hau m• b e r g e r konnte aus gesundheitlichen Gründen die Ehrenmedaille der Stadt nicht persönlich in Empfang nehmen. Bürgermeister Feliinger würdigte in herz- ,lichen Worten den Lebensweg und die Verdienste der Geehrten. Die Ernennung von Franz Enge erfolgte in Anerkennung seiner Verdienste um den Aufbau der Stadt Steyr in seiner Funktion als Stadtrat, als Abgeordneter zum Nationalrat 3 und als Mitglied der oö. Landesregierung. Mit der Verleihung des Ehrenringes an Magistratsdirektor Dr. Karl Enzelmüller der mit 15. Juli in den Ruhestand tritt'. würdigt die Gemeinde seine Verdienste als Magistratsdirektor um den Wiederaufbau und um die Leitung der Verwaltung der Stadt. Die Verleihung der Ehrenmedaille an Dr. Josef Ofner ist die öffentliche Anerkennung für die großen Verdienste die sich der Historiker um die Erforschung der Steyrer Stadtgeschichte erworben hat. Dr. Ofner hat sich vor allem durch die kritische Behandlung der vorhandenen Quellen als Wissenschafter von Rang ausgewiesen dessen Werke im In- und Ausland höchste Anerkennung genießen. Schon 1958 wurde Dr. Ofner von der Landesregierung durch die Ernennung zum Wissenschaftlichen Konsulenten uus• gezeichnet. Wilhelm Schaumberger mehr ere Jahre Obmann des Stelzhamerbun• des und Ehrenmitglied dieser Vereinigung hat als Mundartdichter in Vorträgen Heimatabenden und Rundfunksendungen seine Heimatstadt Steyr bekannt gemacht und das Publikum für die heimische Mundart begeistert . Das Wirken Schaumbergers würdigte schon 1972 das Land mit der Verleihung des Titels eines Konsulenten für Volksbildung und Hei• matpflege. In seiner Ansprache an die Festversammlung verhehlte Dr. Ofner nicht seine große Genugtuung über die Ehrung eines Historikers die in „unserer geschichtsmüden Zeit" von besonderer Bedeutung sei. Dr. Ofner sieht die Gefahr eines „Totalverlustes der Geschichte". Oesterreich habe eine reiche Geschichte zu verwalten betonte Dr. Ofner die man nicht wegwerfen könne ohne ärmer zu werden denn: ,,Geschichtslosigkeit ist ein Kennzeichen der Primitiven". Doktor Ofner konnte aber auch die vorbildliche Förderung der Geschichtswissenschaft durch die Gemeinde Steyr bestätigen. Magistrat sdirektor Dr. Enzelmüller erinnerte in seiner Ansprache an die „Stunde Null" 65

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