lllolts brau{(J in Orr taf{(JiUß5Jtit Professor Franz Vogl Trotz Schneetreiben und Winterkälte zeigt der zunehmend1 e Tag ,an, daß es im Jahreskreis wieder aufwärts geht. Recht anschaulich drückt dies der Volksmund aus: ,,Zu Neujahr ein Mückenschritt, Dreikönig ein Hahnentritt und zu Lichtmeß ein Hirschensprung." Z'lll11 Lichtmeßtag werden die Krippen abgeräumt; die weihniachtliche Zeit klingt aus. Er ist ein vielgeachiteter Lo:sta,g und hatte vor allem im bäuerlichen Lebensbe,reich als Beginn eines neuen Jahres- und Wirtschafts,abschnittes seine BedeutunJg. Mit dem Dreschen mußte man fortig sein, da:s Spinnen hörte auf. Es wird nicht mehr bei Licht gegessen; man kann das Licht „missen". Der 2. Febmar gilt als ~erm'in für Zinse, als Zahltag. Die Diensbleute wechseln dort, wo es -so illblich, ihren Dienstort und haben ein paar freie Ta·ge, dfo „Sch1 länkeloder Kälbertage". Die weiblichen Dienstboten jenseits der Traun zogen um diese Zeit mit ihrer „Leinw;at" nach Wels, um sie zu verkaufen. Das Geld wurde dann oft am „Lumperlsamstag" vertan. MariaLichtmeß ist eine der ältesten Marien - feste, das in der Kirche mit der Lichterund Kerzenweihe begangen wird, wobei vor allem die im brauchtümlichen Leben bedeutsamen Metten-, Wetter- und Sterbekerzen geweiht werden. Am Aibend wird beim Schein der geweihten „Seelenlichter " das gemeinsame Gebet verrichtet und der verstorbenen Familienmitglieder gedacht. Am 3. Februar, dem Blasiustag, wird der Blasiu_ssegen gespendet. Diese Form der Besegnung wird volkstümlich als ,, Anblasln" bezeichnet. In Laussa (Bezirk Steyr) wird seit ,einigen Jahren die lange Zeit in Vergessenheit geratene Weihe der Biasius-brote vorgenommen. Der 1kirtagähnliche „B1asitauz" in Freistadt bildet den Höhep'lllllkt und Abschiluß des 14 Ta1ge währenden Paulimarktes. Mit dem Felbma,r is,t aber auch die lustige Faschingszeit mit ihrem Mummenschanz und ihren Narreteien, mit all ihren fröhlichen Ausgelassenheiten und Narrenfreiheit gekommen. Hoch gehts da oft her bei Ga:stereien, Unterhaltungen und T,anz! Allenthalben ist vor allem die J u:gend T,räiger lustigen Maskentreibens. Urwüchsi,ger Humor und übermütige Schalk!haftigkeit kennzeichnen die Faschingspredigten, -briefe und -zeitungen. Die Zechentänze im Innviertel, besonders ,aber der Rudenkirtag in Sierning sind Hochfeste bäuerlicher Tanzlust und Lebensfreude. Vo-r noch nicht all zu langer Zeit war im Alpenland, im Irunund auch im Mühlviertel der Schwerttanz als einer der ähesten und schönsten Vorfrühling.sbräuche bekannt un'd es Autoh.aus Rudolf Pilat Steyr, Johannesgasse 23 - Telefon 24 49 38
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