Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1974

FEBER 1973 1. Steyr. Da Magistratsdirektor Dr. Karl E n z e I m ü l l e r im Sommer dieses Jahres in den Ruhestand tritt und seinen ausstehenden Urlaub schon angetreten hat, wurde bereits jetzt Obersenatsrat Dr. Johann Eder von der Stadtgemeinde zu dessen Nachfolger bestellt. Dr. Karl Eder führt ab h eutigen Tag die Geschäfte des Magistratsdirektors, während Dr. Helmut Schreibmüller als stellvertretender Magistratsdirektor nachrückte und zugleich die Führung der Geschäfte des Amtsdirektors des Bezirksschulrates Steyr-Stadt übernahm. Durch die Pensionierung Dr. Enzelmüllers sind auch in der Gemeinnützigen Wohnungsgesellschaft der Stadt Steyr personelle Aenderungen verursacht worden. Als neue Geschäftsführung wurden mit Wirkung vom heutigen Tage Dr. Johann Eder und Dr. Kurt Wahitsch bestellt . Dritter Geschäftsführer ist Oberamtsrat August Stöglöcker . Die Prokura für den gesamten Geschäfts - betrieb der GWG wurde dem Baudirektor Dipl.-Ing. Otto Ehler übertragen. 1. S t e y r. Der Geschäftsführer des Vereines Arbeiterheim in Steyr (Volkskino), Walter G i 11 y, 42, wurde mit heutigem Tage zum Fremdenverkehrsdirektor der Stadt Steyr bestellt. Er tritt damit die Nachfolge des vor einiger Zeit von Steyr weggezogenen Fremdenverkehrsfachmannes Kurt Biherhofer an. 1. Ga r s t e n. Der Bundespräsident hat dem Anstaltsleiter der Strafvollzugsanstalt Garsten, Justizwacheoberst Dr. Wilhelm Kr et s c h m er, das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Oesterreich verliehen. Die Auszeichnung wird dem Geehrten am 21. Feber von Justizminister Dr. Broda in Wien überreicht werden . 12. S t e y r - S t e y r I in g. Zu einem Triumph für Oesterreich wurden die Schihoh-Weltmeisterschaften in GarmischPartenkirchen, denn die 2ljährige Gertrude Ge h er t aus Steyrling, Mitglied des Schihohclubs Steyr, errang drei Welt - meistertitel uncl hat damit gl eichgezogen mit dem Natternbacher Alois Fischbauer, der ebenfalls drei Goldene für Österreich erreichte. Abfahrt, Slalom und Riesensla - lom wurden zu einer Totalbeute von Gertrude Gebert. He~te gab der Steyrer Stad-tsenat mit Bürgermeister Fellinger der dreifachen Weltmeisterin einen festlichen Empfang im Rathaus; Fellinger würdigte die Leistung der Sportlerin und überreichte ihr als Ehrengeschenk der Stadt zwei Golddukaten. Gertrude Gebert war mit ihren Mannschaftskameraden direkt von Garmisch-Partenkirchen nach Steyr gekommen. Sie fährt mit einem Steyrer Erzeugnis, dem HARi-Schibob, von Sieg zu Sieg. Möglich wurde ihr die sportliche Hochform allerdings erst dadurch, daß ihr der Arbeitgeber, der Sportschuhfabrikant Anton Lintner, Molln, so viel freie Zeit gibt, daß sie das erforderliche Training absolvieren kann. 13. S i er n i n g. Der 40jährige Staplerfahrer Franz K r o n d o r f e r aus füerning fand heute ~ei einem Arbeitsunfall in den Steyr-Werken den Tod. Krondorfer hatte zwei Kisten mit Kurbelwellen auf dem Anhänger aufeinandergestapelt, als er mit der Hand die einseitig gestapelte Ladung festhielt und dabei reversieren wollte. Die Ladung verrutschte, die oberste Kiste stürzte direkt auf Krondorfer. Er hinterläßt eine Gattin und zwei Kinder. 26. Steyr. 96 Jahre vollendet hat heute Frau Amalia F Ü r n s c h u ß aus Steyr, Wehrgrabengasse 39. 28. S t e y r. Eine blutige Tragödie hat sich im Hause Dukartstraße 9 ereignet. ,,Verzeih mir, ich konnte nicht anders", stand in einem Brief, den gestern die Hausfrau Karoline B. in Wien von ihrem Schwager in Steyr, dem 65jährigen Pensionisten Otto S c h ä f f e r, erhielt. Heute fuhr sie nach Steyr, fand aber die Wohnung Schäfers im Hause Dukartstraße 9 verschlossen. Sie veranlaßte die Polizei, Nachschau zu halten. Als die Tür aufgebrochen war, bot sich den Polizisten ein gräßliches Bild. Die Hausfrau Maria 'Scliäfer, 57, lag tot auf dem Boden. Sie hatte Stidiverletzungen im Riicken. Otto Schäfer l ag stöhnend auf einem Bett im Sch lafzimmer und war nicht ansprechbar. Er hatte eine leichte Stichverletzung an der Brust. Nach kurzer Behandlung im Landeskrankenhaus wurde Schäffer dem Untersuchungsgefängnis eingeliefert, doch war es äußerst schwer, den Hergang der Tat zu klären, da Sdiäffer schwerhörig ist und außerdem den Eindruck eines Geisteskranken machte. Schäffer dürfte die Tat am 25. Feber begangen haben, die Tatwaffe war ein Küdienmesser mit einer dreizehn Zentimeter langen K,linge. Schäffer litt an Wahnvorstellungen, 11'. a. äußerte er sich wiederholt, seine Frau wolle ihn vergiften. Ein psychologisches Gutachten so ll klären, ob es zu einer Anklage gegen Otto Scl1äffer kommen wird.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2