Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1974

Vetonika wat seftt zu#tieJen Eine fröhliche Verlobungsgeschichte von Hanke Bmns Verlobung bei Falks. Die Brautmutter, Frau Emma Falk, hatte alles aufs Beste vorbereitet. Die Gäste durften kommen. Als eirster kam ihr Bruder, Onkel Ernst, der bekannte Essig- und Senffabrikant aus der Vorstadt. Er zwängte seinen massigen Körper in den Sessel im Empfangszimmer. ,,Die Jugend von heute: hat nichts, kann nid1ts und verlobt sich trotzdem!" polterte er. ,,Herr Grell hat gute Zeugnisse! Heiraten wollen ·sie erst, wenn er eine gesichert·e Stellung hat!" - ,,Zeugnisse! Zeugnisse! - Hierauf kommt es an!" Der Fabrikant machte die vielsagende Gebärde des Geldzählens. Frau Emma ,seufzte. Was sollte sie machen? Ihre Veronika hatte nun einmal solch plötzliche Einfälle. Es kamen weitere Gäste. Der wichtigste von ihnen war Onkel Max, Inhaber einer gutgehenden Fabrik landwirtschaftlicher Maschinen, Onkel Ernst 's Bruder. Zu erwähnen wären allenfalls noch der Lehrer und ein Musiker, die Mutter des Bräutigams, ferner einige Tanten, Vettern und Basen. In der Küche nahm Veronika ihren Heinz noch einmal vor: ,, Gib ruhig ein bißchen an! Wer sich bei den alten Eseln klein macht, den ducken sie! " Mit den alten Eseln meinte sie respektlos Onkel Ernst und Onkel Max. Aber das tat der Liebe keinen Abbruch. Heinz Grell wollte abwehren. Aber Veronika ließ ihn nid1t zu Wort kommen: ,,Mach dich heute an Onkel Ernst heran. Der könnte did1 gut in seiner Essig- und Senffabrik anstellen. Heinz, dann könnten wir doch bald heiraten! " Heinz Grell widerstrebte: ,, Ich kann doch den alten Herrn nicht einfach einwickeln!" Als Veronikas schöne Augen sich mit Tränen füllten, kapitulierte Heinz. Dafür wurde er mit einem Kuß belohnt. Der Verlobte machte übrigens bei der Vorstellung eine ausgezeichnete Figur. Seine Verbeugung war knapp, männlidi und durchaus formvollendet. Seine kräftige Gestalt, das sclimale, scharfe Gesicht, die blonden Haare und die leuchtenden Augen gefielen. Veronika merkte genau, daß Heinz Grell bei ihren Verwandten sdion halb gewonnen hatte. Siegessicher bugsierte sie den Verlobten mit einem kleinen Puff an einen Sessel heran. ,, Und dieses ist Onkel Ernst!" Der Essig- und Senffabrikant veTzog sein dickes rotes Gesicht zu einem freundl ichen Lächeln. Das gehörte bei ihm zwar auch zum Geschäft, aber immerhin, bei Leuten, die von ihm etwas wollten, konnte er auch eine andere Miene aufsetzen. ,,Onkel Maxi " Ja, und so ging es reihum. Der Lehrer, auch ein Verwandter, examinierte einen nach dem anderen. Er interessierte sich für den Bildungsgang alfred schrnidt ges.m. b . h . eslriche bode nbe lä g e in.d usfri,eböde n 4400 sleyr pyrachsl ra~·e 1 te l. 0 72 52 / 22 89 5' 9

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