Von Karl Spri11gensch1,nid „ Und am Porti unkulasonntag, Ev, da komm ich auf die Nacht zu dir! " - so hat es ,der junge Sagschneider, der Adam, seinem Schatz, der Ev, versprochen, wie sie aus dem Dorf auf die Alm gezogen ist, und seither steht der Adam un ten in der Säge am Vollgatter, schneidet Bretter und zählt die Tage - siebenundz;wanzig ! - bis endlich der richtige kommt, der Sonntag Portiunkula. Ein Tag, wie geschaffen für Liebesleut' ! Sonne über dem ganzen Himmel, sauber und schön die Welt und eine Luft, g,anz leicht, ganz lind! Was wird das erst für eine Nacht werden, für eine verliebte! Oh, die Ev ! Keine Feinere gibt es im Zillertal. Am Nachmittag rid1t et sich der Adam für die Nachtreise z;usammen. Grad 6teiht er vorm Spiegel, das Gesicht halb in der Seife, um den Wod1enbart, den wi'lden, abzukratzen, als der alte Grundl, der Vormeister, die Tü re auftritt. ,,Nachtschicht!" schreit er. Bis in,s Herz erschrock!en, reißt sich der Adam herum und starrt dem Grundl mitten ins Gesidtt. ,,Ein Expreßwaggon Zwölferpfosten" , erklärt der Vormeister trocken, ,, in drei Stunden, wenn der Nachtstrom kommt, bist du am Gatter, Adam. Morgen in Bürgerliche Brauerei Steyr Ges. m. b. H. STEYR, Pachergasse 7 Telefon 20 50 LINZER BIERNIEDERLAGE 63
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