Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1973

Von Maria ScJ,,edlberger-Durnwalder Seit Tagen stöbere ich al le Kalender nacli alten Bauernregeln durch. Recht viel Brauchbares finde ich nicht. Sie müssen früher besseres Wetter gehabt haben. So verworren die Mensd1en, so verdreht die Ge:z;eiten. Sd1aue ich hinaus in den wunderschönen Dezember - entschuldigen, Märzenmorgen, Mitte-Märzenmorgen, dann sehe ich vo-rerst nichts als Weiß. Von oben, von ganz oben - bi1 s unten hinauf. Da glaube ich an die Bauernregel: Märzenschnee tut den Saaten weh. Nach langem entdecke ich auf einem dunklen, wattierten Ast ei nen verfrorenen, schwarzen Vogel, eine Amsel. Sie schaut genau so verwundert wie ich, vielleicht noch etwas ratloser, denn sie sucht nach Futter, nach Fressen. Den Sdmee weghessen kann sie nicht! Ich kan;n ihn wenigstens wegschaufeln, vielleicht zum Nambarn hinüber, er hat sicher zu wenig? Auf weit vorgesd10benem Baugrund sehe ich eine neue Baum-Kleinanlage, so größere Besen, nur der Strohknoten sieht noch dunkel herau,s. In der Regelmäßigkeit wirkt sie wie z;wei Notenzeilen in C-Dur, mit Strahlensmein. Wir Dorfbewohner haben uns Gänge von und zu unseren Häusern gesdrnufelt. In den jetzigen Zeiten mußten sie etwas breiter sein, aber alleine kommt man durd1 und sieht noch etwas darüber. Nur die Ausweichen müssen sprunghaft ge110mmen werden, wie im Leben jedes Hindernis. Trostlos könnte man diese Lage nen - nen, wen:n nicht noch Ärgeres bevorstünde. Der gemeldete Regen und das Tauwetter. Zum Versinken kann es werden. In Wien, ließ ich mir sagen, soll nod1 mehr Schnee liegen, über dem fr eien Messegelände. Die Waschmaschinen, die Kühlschränke sind im Sch11ee ga nz verkühlt, man müßte sie aussdrnufeln. Bin froh, daß wir im Winter keinen Kühlsmrank brauchen, da kühlt es über,all. Nur wegen Sommer zahlt es sid1 nicht aus. Die ersten Taggeräusche vernehme ich von meinem Futterkasten her. Die Straßenbuben, die Spatzen, meutern und ganz :z;ag mismt sich der erste Vogelruf hinein: Es muß doch Frühling werden! Kommt der März wie ein Tiger, so geht er wie ein Lamm - heißt eine andere Bauernregel. Hoffen wir also, daß er jetzt so den halben Tiger hinter sim hat und daß sich das letzte Stückl in einen Hammelschlege1l ausläuft! Dann ist nodi einmal alles gut gegangen. Fertiggaragen aus Asbestzement „ETERNIT" D,ie beste und preisgünst,ige Garage für Ihr Auto. Alle Grö~en, v,erz ink,te-s Sl1a h161 echk•ipplo,r GARAGENBAU Staudinger Büro: Steyr, Pestalozzistra~e 6 Betrieb: Steyr, Wolfernstra~e 10 Telefon 38 0 25 61

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