Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1973

Balken, unten nahe am Teller, der das Kreuz trägt, stehen die Worte: Ich bin die Wahrhe4t. Sinn und Zweck des Gegenstandes bestätigen sich ohne jeden Kommentar in einier die Seele des Besuchers - tm'd Benützers - erfa~senden Innigkeit. Gerstmayr überzeugt, weil er vofästümlich geblieben ist. Blümelhuber mit seinen himmelstürmenden, oftmals ohne Randbemerkungen nidit zu verstehenden Ideen nachzuahmen, hat er nie versucht. Das lag ihm nicht. So haben ·wir durch Gerstnrayr den „Steyrer Schmuck" erhalten, Brustanhänger, manchmal auch mit Edelsteinen verziert, die, wie ebensolcher Schmuck aus Gold, schon vielfach von Fmuen getragen werden. Auch die Medaillenkunst gehört zum kiinstler,ischen Stahlschnitt. Unterschiedlich wiederum von BlümeJihuber, der Unika-Medaillen, wie er sie nannte, also einmalige Stücke ohne Negativschrnitt angeferti,gt hat, ist Hans Gerstmayr bei d,iesem Prägeschnitt geblieben. Er ist ihm eine liebe Erinnerung an seine Lehr- und Studienzeit. Wir führen nur zwei von diesen Arbeiten an: eine Adalbert-Stifter-Medaille und eine Ra iffei sen-Plakette. Wollen wir dem Bil,de des Stahlschnittkünstlers Hans Gerstmayr njcht etwas schu1dig bleiben, muß auch sein Charakter, seine bescheidene Wesensart .genannt wer,den. Wie sollten sich da um ihn nicht viele Freunde gesammelt haben! Sein Haus in Mauthausen ist ihnen imme•r offengestanden. Seit dem Tode sdner Frnu im Februar 1971 lebt er frei lich sehr zurückgezogen. Mina GerstStegrer Jeitung · Ständig .steigende Werbewirkung STANDIG STEIGENDE AUFLAGE mayr war für ihn mehr als die Ehegattin und Mutter seiner Kinder, von denen eines, ein Sohn, früh gestorben ist. Sie war eine vorbildliche Lebensgefährtin für einen Künstler, und es mag Hans Gerstmayr jetzt schwer fallen, so allein durchs Leben zu gehen. Da ist er oft bei seiner Tochter in Wien zu Gast, die mit dem Anglisten der Alma Mater Rudolfina, Prnf. Korninger, verheiratet ist. Daß Hans Gerstmayr an viele Schüler seine Harndfertigkeit, vor allem sein Wissen um sie, und seine Liebe :zlUr Kunst weitergegeben hat, sei nicht ver- . schwiegen. Wir nennen aus der stattlichen Reihe nur drei, denen er die Grurndkgen für ihre künstlerische Entwicklung, nämlich auch die Kenntnis seines hauptsächlichsten Mater.ials, des Stahls, und sicheres handwerkliches Können übermittelt hat: den akad. Bildhauer Pro.f. Hans Kröll, Krems, neben seiner anderen Tätigkeit ein Medaillenkünstler von hohem Format; den Metallkünstler Professor Friedrid1 Schatz!, der auch als Pädagoge seinem Lehrer nachgefolgt ist; und den Metall- und Kunststoffplastiker Helmuth Gsöllpointner, Linz, dessen Aufstieg als Gestalter eigenwilliger, aber geistig fundierter Ideen wir gerade in letzter Zeit als Beweis ernsthaften Strebens nach neuen Ufern in der bildenden Kun5t miterleben. HERREN MODEN LIIE■L[l@](][;J[1 Steyr - Grünmarkt 8 49

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