Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1973

Hoch-, Tief- und Stahlbetonbau Steyr, Grünmarkt 12 - Tel. 2577, 4041 tet, wo jedes zur Stadt fahrende Fuhrwerk Maut zahlen mußte. Sold1e Mautstellen gab es an allen Einfohrtsstraßen, wie z. B.: in der langen Gasse das kleine Häusd1en, auf dem die Gründungssage mit den zwei Rittern aufgemalt war, weiters am Sdmallentor, in der Sierninger Straße beim Annaberg (heute Greißlerei) usw. Bei diesen Amtsstellen waren grün-weiße Schrankbäume zum Sperren der Straßen errichtet. Außer für die Fuhrwerke mußte aucli noch für die Viehtriebe, die ja damals üblich waren, Maut bezahlt werden. Die Einnahmen dienten für die Straßenerhaltung. Die Straßenmaut wurde erst gegen Ende des 1. Weltkrieges abgeschafft. Stadt- und Ortskai hatten schon seit langer Zeit d,ie heutige Form, dod1 waren damals noch überall „Reitstecken" aufgestellt. Es handelte sich dabei um Eichenstämme von ungefähr 40-60 cm Durchmesser, 4 m lang, wovon 2 , 5 m eingegraben waren. Der übrige Teil, der sorgfältig geglättet war, ragte heraus und diente zum Anhängen der Flösse. Vom Kreisgerid1tsgebäude bis Zwischen38 brücken und am Ortskai fast bis zum Weidinger hinunter Lag oft Floß an Floß. Sie waren von den verschiedenen Plätzen unterhalb der Salza-Mündung von Flössern bis Steyr gebracht worden. Von da führten sie andere Flösser bis zur Donau (Au, Sd1warzholz). Die Kaianlagen am rechten Ufer wurden erst nach den großen Hochwässern 18 97 und 1899 allmählid1 geschaffen. Sehr beliebt waren die Floßpartien. Man fuhr per Bahn nach Kastenreith, bestieg dort die Flösse und fuhr in ungefähr drei Stunden bis Steyr. Das Fischerge-schirr wird noch viellleicht dem einen oder andern bekannt sein. Es ist dies das kleine mit Rohziegeln erbaute Ha·us unmittelbar am Zusammenfluß von Enns und Steyr. Mein Großvater, Josef Reder, hat es ungefähr im J.ahre 1870 an Stelle eines Stadels zum Zwecke des Fischverkaufes erbaut. Im Unterwasserkanal der Heindlmühle waren zwei große Zillen verheftet, an denen rechts und links geräumige Fischkalter hingen. Meine Vorfahren hatten eigenes Fischereirecht uml solches von

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