APRIL 1971 1. W o I f e r n . In der vergangenen Nacht ist der 62jährigc Maschinist Franz R i t t e r aus Unterwolfern tödlicl1 ver– unglückt, als er mit seinem PKW auf der Wolferuer Straße aus unbekannter Ursache auf die linke Straßenseite geriet und in voller Wucl1t mit einem entge– genkommenden PKW zusammenstieß. 2. S t e y r. Eine höchst achtbare Lei– stung hat d. Oberrevident Karl Hackl, Abteilungsleiter der Zustellabteilung im Hauptpostamt Steyr, vollbracht. Er wur– de heute an der Linzer Hochschule zum Doktor der Recl1te promoviert, nachdem er sein Studium neben der Berufsarbeit absolviert hatte. Hackl hatte im März 1967 an der Hochschule inskribiert und dieses Studium, trotz Berufsarbeit, schnel– ler vollendet als bisher jeder andere Stu– dent an dieser Hochschule. Die Ausdauer, die er au den Tag gelegt hat, ist ein un– gewöhnlicl,er Beweis dafür, was Zielstre– bigkeit und Fleiß zu leisten vermögen. Dr. Hackl ist außerdem verheiratet und Vater von zwei Kindern; die Zeit seines Studiums war aucl1 für die Gattin mit viel Verzicl1t verbunden. 15. S t e y r. Der Leiter der Staatsan– waltsclrnft Steyr, Erster Staatsanwalt Walter Ha f n er, erhielt heute im Rah– men einer kleinen Feier von Oberstaats– anwalt Dr. Beizeder das Dekret über– reicht, mit dem ihn der Bundespräsident zum Hofrat ernannt hat. Erster Staatsan– walt Hafner ist seit 1958 in der Staats– anwaltschaft Steyr tätig und hat sich auf diesem Posten mit Korrektheit, Fleiß und Taktgefühl bewährt. 24. Steyr. Professor Dr. Franz Pe– trus M a y r h o f e r , Akademischer Ma– ler, ist heute im 66. Lebensjahr gestor– ben, nachdem er seit Jahren gegen ein Krebsleiden angekämpft hatte. Franz Mayrhofer, geb. 1905 in Weichstetten, be– suchte das Stiftsgymnasium Kremsmün– ster, studierte in Salzburg und Rom, wo er das Doktorat erlangte, studierte weiters an der Kunstakademie Wien, wurde dort auch Doktor der Philosophie und b.)– suchte schließlich die Berliner Philosophi– sche Akademie. Nach insgesamt 22 Se– mestern Hochschulstudium kehrte Dr. Mayrhofer, zum Priester geweiht, 1937 als Lehrkraft für Darstellende Geome– trie, Kunsterziehung, Mathematik und Propädeutik an das Stiftsgymnasium zu– rück. In der NS-Zeit wurde er zunächst in Haft genommen, dann aber als Sach– verständiger mit Sonderaufgaben der Kunstbergung vertraut. Diese Tätigkeit bracl1te ihn nach dem Kriege mit den Be– satzungsmächten in Konflikt und er war in den Lagern Moosburg, Dachau und Nürnberg inhaftiert. Auch die österr. Justiz befaßte sich später mit diesen Agenden. Tatsache blieb, daß Dr. Mayr– hofer, vielfach mißverstanden, da ihm die Sachkenntnisse über Kunst in be– wegter Zeit auch ein bewegtes Leben be– schert hatten, in seinen persönlichen An– sprüchen äußerst bescheiden war. Er, der der Nachwelt und der Heimat, auch dem Stift Kremsmünster, auf abenteuerliche Weise Kunstwerke unschätzbaren Werteo errettet hatte, so den Tassilokelch und die Gobelins, lebte in gröf3ter Beschei– denheit und verbrachte die letzten Le– bensjahre vor allem damit, Kirchen zn restaurieren, wobei er um „Gotteslohn" auch als Maurer und Gerüster arbeitete, denn er erblickte seine Aufgabe in der Bewahrung alten Kulturgutes. Die Heim– kehr ins Stift, das er 1949 verlassen hat– te, war sein sehnlichster Wunsch, da er sich zu jeder Zeit der Ordensgemein– sclrnft verbunden gefühlt hatte, aber die– se Heimkehr war ihm erst im Tode be– schieden. Ihm wurde dabei eine besondere Ehrung zuteil, denn Abt DDr. Bruck– mair und der Konvent hatten bescl1los– sen, ihm die letzte Ruhestätte innerhalb des Stiftes, im Klosterfriedhof zu geben. Dr. Mayrhofer war eine weitum bekann– te Persönlichkeit, geschätzt ob seines un– gewöhnlichen Geistes, auch ob seiner Hilfsbereitschaft und seiner Genügsam– keit; die Nachricht von seinem Tod hat daher bei vielen Menschen Bestürzung hervorgerufen. 2x PHOTOHAUSTHEM 80 4400 Steyr, BahnhofstrafJe 7 - Telefon 2 81 05 Filiale: Münichholz, KlarstrafJe 5 - Tel. 2 84 55
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