statt, an der auch die Bischöfe und Äbte teilnahmen, Die Prozession ging die „ Via Bertholdi", den Lebensweg des Heiligen. - Am Montag, dem Tag der Benediktiner, feierte in Konzelebration mit Benediktineräbten Kardinal Benno Gut aus Rom, der Präfekt der Kongre– gation für die Fragen des Gottesdienstes, das Choralamt. Neben Diözesanbischof Zauner nahm auch Bischof Landersdorfer von Passau am Gottesdienst teil. Zur Kultanerkennungsfeier des hl. Berthold sagte Dozent P. Dr. Willibrord Neumül– ler vom Stift Kremsmünster in seiner Fes,.tpredigt: ,,Wir feiern nicht ein histo– risches Fest, sondern einen Heiligen, und somit lebendige Gegenwart, weil wir an ein Fortleben nach dem Tode glauben." P. Neumüller sprach über die Probleme des Ordenslebens heute und appellierte an die Zuhörer: ,,Laßt Euch von den Mas– senmedien das Bild des Ordensmannes nicht ganz verschieben, wenn einige viel– leicht schwach werden und austreten, so darf man das nicht auch alien anderen an– lasten." Besonders wandte sich P. Neu– müller gegen die Praxis mancher Eltern, die den Wunsch ihres Kindes auf Ein– tritt in einen Orden glatt verweigern. Zweifler, die gefragt haben, ob eine Hei– ligsprechungsfeier in unserer Zeit einen Sinn habe, wurden eines Besseren be– lehrt: Fünfzehntausend Katholiken erleb– ten an drei Tagen ein eindrucksvolles kirchliches Hochfest, in dem es den Pre– digern gelungen ist, den heiligen Berthold als Leitbild auch für unsere Zeit heraus– zustellen. Die Verbindung von Moderne und Tradition wurde bei diesem Fest voll– zogen, indem man die von der Jugend so sehr begehrte Rhythmusmesse neben das mit barockem Prunk gefeierte Pon– tifikalamt gesetzt hat. Univ.-Prof. DDr. Josef Lenzenweger, derzeit Theologieprofessor in Bochum, wurde zum Monsignore ernannt. Daß diese Ernennung zeitlich mit dem Bert– holdifest in Garsten zusammenfiel, hatte seine besondere Bedeutung, denn DDr. Josef Lenzenweger war es, der unermüd– lich für die Kuhanerkennung des Heili– gen Berthold eingetreten war. Am 25. Ju– li fand im Pfarrsaal eine Festakademie statt, an der zahlreiche Persönlichkeiten des kirchlichen und öffentlichen Le– bens teilnahmen. DDr. Lenzenweger schilderte in seinem Festvortrag den lan– gen und mühevollen Weg, der bis zur Anerkennung der Heiligenverehrung für den ersten Abt von Garsten nötig war. Bekanntlich setzte die Verehrung Bert– holds sogleich nach seinem Tod im Jahre Monsignore DDr, Josef Lenzenweger 1142 ein und dauerte all die J ahrhunder– te über fort. In einem laugen und gewis– senhaft geführten kirchlichen Ermittlungs– verfahren wurde nun die Rechtmäßigkeit der Heiligenverehrung für Berthold von Papst Paul VI. bestätigt. ,,Dieser Ab– scl,Iuß der jahrhundertelangen Bemühun– gen möge aber nicht Abschluß, sondern neuer Anfang für Bertholds Verehrnng sein", erklärte Prof. Lenzenweger. Ein Leben, wie das Bertholds, habe auch in unseren Tagen etwas zu sagen, weil viele Probleme, denen er sich gegenübersah und die er gemeistert hat, auch unsere seien. Die Festakademie, bei welcher Diö– zesanbischof DDr. Zauner, Abtpräses Ko– loman Holzinger und Pfarrer Schneebauer Grußworte an die Anwesenden richteten, wurde durcl1 die Vorführung des Tonbil– des über Berthold, das zuvor schon in den Pfarren des Garstner Einzugsberei– clies gezeigt worden war, abgerundet. Im Rahmen dieser abendlichen Feierstunde überreichte der Diözesanbischof an DDr. Lenzenweger in Würdigung seiner Ver– dienste um die Kuhanerkennung für Berthold das päpstliche Dekret der Er– nennung zum Monsignore. '57
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