Carl Hans Watzinger : fllnton !odlorrer 0 segne das Losstoana Tal, Du gütiga Himmel allmal ! Anton Schosser ber ©td)ter bes ~r3ber3og:::3obann:::ßtebes 1801 ist ein besonderes Jahr in der Geschichte des Ortes Losenstein, den man die Perle des Ennstales nennt, und auch in der Geschichte der österreichi– schen Mundartdichtung. Da wurde am 7. Juni im kleinen Häusel zu Stiedels– bach Nr. 6 der Dichter Anton Schosser geboren. Losenstein war damals der Sitz einer blühenden Nagelschmiedekleinindustrie. Auch Bernhard Schosser, der Vater des Dichters, war ein ehrsamer Nagelschmie– demeister und überdies ein weitblicken– der Mann, der seinen begabten Sohn zuerst ins Gymnasium nach Melk, dann nach Klagenfurt schickte. Der „Losstoana Toni", wie er später genannt wurde, hielt es aber weder in Melk noch in Klagenfurt auf die Dauer aus und kehrte wieder in seinen von Bergen eingeschlos– senen Geburtsort zurück. Sein Heimweh ließ es nicht anders zu. Nun mußte ihm Pfarrer Fierlinger im nahen Ternberg Unterricht erteilen, und mit solchem Wissen, vor allem in Mathematik und Geometrie, ausgestattet, zog Toni nach Leonstein im Steyrtal und blieb dort ein Jahr lang als Schulgehilfe. Danl!l wird er selbständiger Schulmeister in Kleinreifling. Er hatte die Kinder lieb, aber was nützte ihm das gegen sein neuerliches Heimweh. An einem lachen– den Frühlingstag vergaß er seine Pflicht und wanderte nach Losenstein. Mit der Schulmeisterei sollte es ein für allemal aus sein. Vater Bernhard war über diese Un:be– kümmertheit des Sohnes erbost, das Ver– hältnis zwischen den beiden blieb von diesem Tag an gespannt, und schließlich verließ Anton Schosser sein Elternhaus. Ein Esser mehr am Tische des Nagel– schmiedemeisters, ein Sohn, der sich in der Gegend herumtrieb und keine geld– einbringende Arbeit leistete, konnte im Hause nicht gelitten werden. Toni be– sann sich seiner Kenntnisse in Mathe– matik und Geometrie und begann ein unstetes Leben als Vermesser zu führen . Krieuz und quer ging er nun bis an sein frühes Ende das Land Oberösterreich ab, und seine Liebe zur Natur ließ ihn allmählich zu einem Mundartdichter wer– den, der die Seele des Volkes tief erfaßte. In Steyr spricht er oft einem kleinen Kreis von Freunden seine Dichtungen vor, aber erst 1846, im Wirtshaus „Zum goldenen Brunnen" in der Traungasse iu Gmunden, ist er richtig in seinem Element. Julius von der Traun, sein Zeit– genosse, schreibt von diesen Abenden: Fa. H. EIDHERR lnh. V. Limberger Uhren Eheringe in grö~ter Auswahl Gold- und Silber– waren Werkstätte für eigene Erzeugung, Umarbeitungen und Reparaturen. Anfertigung von Jagd– schmuck in Gold und Silber Steyr, Stadtplatz 8 Grö~te Uhrenpassage a~ Platz -47
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