Blutes zu hören und hielt den Atem an. Acht Jahre ... Wie aus einem bösen Traum erwachte er, als sich plötzlich die Küchentüre öffnete und im Spalt des Gegenlichtes, wie ein seliges Wunder, ein blondes Büblein erschien und sich neugierig an ihn herantappte. „Kommst von weither", hörte er es lispeln und als er keine Antwort gab, fragte das Kind noch einmal „bist weit gangen?" „Ja", sagte er schließlich heiser, um seine Ruhe zu haben, ,,sehr weit." Doch der :Kleine ließ nicht locker, ,, hast das Christkindl )!'sehen?" „Nein", versetzte der Mann hastig und unwir-sch, doch ein Blick in die Kin– deraugen, die sich erwartung-svoll an die seinen hefteten, ließ ihn die unfreund– liche Antwort bereuen. ,, Ach so, das Christkindl meinst, mit den goldenen LockerIn?" ,, Ja, das kleine ", fügt das Kind er– klärend hinZIU. ,, Na freilich hab ich das ge,sehen." Ein Leuchten glitt über das Kinder– gesicht, ,, wo hast es g'sehen?" „Na ja im Stall halt, die Mutter hat's am Schoß g'habt und hat ihm vorg'sun– gen: heidi-heidi, sum-sum-sum, damit's einschlafen soll, aber es hat nicht schla– fen wollen." „War's denn nicht brav", wollte das Kind wissen. Der Fremde sucht nach Worten, er hätte sich mit dem Kirrde in kein Gespräch einlassen sollen, denkt er. „Wohl, wohl, brav war's schon, aber es hat so viel schaun müssen, es waren ja eine Menge Schaferl im Stall. " Der Kleine hüpft vor Freude, ,, Schaferl?" „Ja, lauter weiße Schaferl mit einem weichen, warmen Fell . .. ", er stockt, aber das Bübl läßt ihm keine Ruhe, ,, und was war dann", drängt es. Was soll er sagen, was weiß er noch von diesen Kinderg-eschichten? Doch plötzlich kommt ihm ein Gedanke und er redet weiter, immerzu, bis er sidi schließlich selber eingewoben glaubt in dieses wunderbare Geschehen. „Immer mehr Schaferl haben sich zur Stalltür hereingedrängt, alle wollten das Christkind sehen. Ganz hinten aber stand eines mit g-esenktem Kopf und hat sich nicht vorwärts g-etraut, weil es schwarz war; und die anderen haben es von der Seite an_g:eschaut." „Ein schwarzes Schaferl", ruft der Kleine mit sichtbarem Entsetzen, ,, hat sich 's Christkindl da nicht g'fürcht? " „Nein Bübl, 's Christkindl hat das schwarze Schaf ZIU sich gerufen und hat es gestreichelt und da . . . da ... " ein verhaltenes Schluchzen dring-t aus der Kehle des Erzählers, ,,da ist es auf ein– mal ganz weiß geworden, ganz schnee– weiß." Mit einem Jauchzer springt das Kind davon, ,, Vati, 's Schaferl ist weiß wor– d,en, 's Christkindl hat' s g'streichelt. " Der Mann ist wieder allein in der Gaststube, er weint . . . weint sich eine Schuld von der Seele um den Frieden zu finden, der den Menschen beschieden ist, die guten Willens sind. IJJ>--.it!J)l-.iJ)~~, js Jöad.Jhanket.d. 1 Ban Waldrand steht a Banker!, Ganz oasam und vastöckt, Nöt leichtlih, daß wer hinsitzt . .. Sö ham's z'weit a(b)wärts glögt. Gleih hintaher stehn Feichtn Sehen körzngrea hi(n), Und drenntahal a Waldschopf Als stand a grad für mih. Voraus siagst weit ins Landl, Und Wald an Wald grad gnua ; Ganz rechta Hand a Dörfl In Sunnschein und in Ruah. Hiazt mechtat's hald gern wissn, Wo denn dös Banker! is, Doh wart's a weng - ih sag's nöt, Ollsand wart's .dort - ganz gwiß . i t i J i E Gibt eh so weng so Platzerl J Voll Schenheit und voll Ruah; Dös g'halt ih ma schan selba . .. Für mih g'halt ih ma's nur. ] Wilhelm Scltaumberger Jn----,m"-"'lfni,._..,tln-,iJ 45
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