KLEIDUNG FiiR DIE GANZE FAMILIE AM BESTEN BEI ~ STEYR. ENGE '12 uncl ENGE '18 Es zeigte sich in den ersten Tagen der Heuernte, daß der Sohn immer ver– lorener seine Arbeit tat. Während der alte Bauer die Heufuhren mit dem Trak– tor zum Hof hinaufführte, horchte Hans jedem Motorengeräusch nach, das aus der Niederung heraufbrummte. So kam es, daß eine Heufuhre einseitig beladen wurde. Als der Bauer sie über den Rain auf die Straße hinausfuhr, kippte sie um. Die Augen des alten Bauern füllten sich dunkel. ,,Da muß ich noch lange warten, bis ich dir den Hof überlassen kann! " knurrte er. Hans hatte dieses Wort erwartet. Er lächelte bitter. ,, Vielleicht mag ich gar nicht darauf warten! " Der Bauer erbleichte. Erst als sie allein waren, fragte er heiser: ,, Und den Hof könntest du verlassen?" Hans sah den Schmerz im Gesicht des Vaters. Er schwieg und wandte sich ab. Nun drängte die Unklarheit in seinem Leben nach einer endgültigen Lösung! Er ging noch spät am Abend hinab in das Dorf und suchte den alten Boten– fuhrmann auf. Als er gebückt in die niedrige Stube trat, zuckte über den Himmel ein erster fahler Blitz. Der Frächter blickte verwundert auf den späten Gast. Hans hatte lang genug überlegt, was er sagen wollte. ,, Mir ist ein Plan in den Sinn gekommen : Willst du dir nicht einen neuen Lastwagen für die Frächterei anschaffen?" Der Botenfuhrmann knurrte. ,, Du meinst wohl, bei mir schneit es Geld? Und überhaupt : Wer sollte den neuen Wagen fahren?" ,,lehr " Nun breitete Hans hastig sei– nen Plan aus. Das Erbteil, das ihm zufallen mußte, reichte für einen Last– wagen. Fahrer wollte er selber sein - der Alte sollte ihm später das Gewerbe übergeben! Der Frächter horchte auf. ,,Da muß ich mit deinem Vater reden! " ,,Mit dem Vater?" fuhr Hans auf. „Ich bin selber alt genug, daß ich über mich entscheiden kann!" Jetzt pfiff der Alte durch die Zähne. Daher wehte der Wind! Nun, mochten Hans und sein Vater selber sehen, wie sie es halten wollten! „Ich tu mit bei diesem Geschäft, wenn du den Wagen zustande bringst! " krächzte er mürrisch. Hans Hegner ging aufgerührt heim. Woran lag es, daß er sich daheim nicht mehr zurecht fand? Ga:b es nichts mehr, das ihn festband? Ein Blitzschlag flammte auf, daß das Haus auf der Anhöhe weiß anschim,– merte, dann krachte ein Donner, als stürzte der Himmel ein. Mit einem Schlag goß der Regen herab - ein em– ziger Wolkenbruch war es! Hans wollte den ärg-sten Guß abwar– ten. Er sah im Schein der aufeinander folgenden Blitze, wie sich die Waldstraße in einen Wildbach verwandelte. Unauf– hörlich schüttete das Wasser herab. Es verging eine halbe Stunde, und die Flu– ten wogten gelb von den Wiesengräben in den Wald herein. Jäh horchte Hans Hegner auf! Mitten durch das Wassertosen hallte das angst39
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