Aber während sie hinausschritten zwi– -schen den Wiesen und Äckern, spürte der Heimgekehrte allmählich, daß die Jahre in der Fremde stetig und ihm selber unbewußt an seinem Wesen ge– formt hatten. Was war er damals ge– wesen, als er von der eng überschau– baren Heimat hatte Abschied nehmen müssen? Ein junger, fügsamer Bursch, der nichts zu bedenken brauchte und nur tat, was der Vater an Arbeit befahl! Hans Hegner konnte nicht in klare Erkenntnis fassen, was ihn jetzt auf ein– mal bedrängte. Während er mit halbem Ohr die Worte des alten Bauern auf– nahm, starrte sein Blick reg-los voraus. Nein, eigentlich gehörte er gar nicht mehr herein in diese friedliche Welt! Alle Dinge, die dem Vater nah und vertraut waren, standen jetzt weit, weit von ihm. Hatte er das nicht längst schon alles hinter sich gelassen: die vertrauten Menschen und diese stille, einfache Bauernheimat? In seine Gedanken hinein hörte er den Vater sprechen: ,,Ja, die bäuerliche Werkstatt ist doch ganz was anderes als etwa ein FabrikgeländeI Unser Boden, der lebt über und unter der Erde! Nie hätte ich das geglaubt, bis ich das sel– ber gesehen hab!" Hans erwachte aus seinem düster be– klommenen Hinsinnen. „Woher hast du das?" lächelte er den Vater verwundert an. Der Bauer bückte sich nach einer HandvoU Ackererde. ,, Auch unser Dorf ist anders gewor– den, während du fort gewesen bist! Sieh einmal, wir haben den Boden prüfen gelernt, diese schmale, steinige Erd– schicht, kaum zwei Spaten tief!" Hans horchte hin. In seinem Ohr dröhnten noch die schweren Überland– laster auf den Asphaltstraßen Amerikas, brauste der Atem der lebensgierigen Städte. ,, Und du meinst, dieses winzige Le– ben da in deiner Hand wäre so wich– tig?" Ein leiser Spott schwang mit. Der Bauer nickte. ,,Wenn du bedenkst, daß in dem staubfeinen Gekrümrnel ein millionenfaches Leben herrscht, die Bak- 's <;ftultjakt So entarisch lind, Waht umma da Wind Und d'Luft is frei lau, Da Himmel ganz blau, 's Gebirg is so nah, Zan greifa schia da . So is hiatzt all' Tag Und 's Vogal ön Hag Dös singt oan was vüa, Schon bald in da Früah Und machtig scheint d'Sunn, Als greant ummadum. Wia d'Bleamö vorn Haus, Treibt d'Wintasaat aus, Da Acker, da brach, Der düns~• wia da Bach Und 's Wasser recht laut, Dös taschelt vatraut. Koan Bam is mehr kahl, Tragn Bros afamal, Kriagn Blattl und Blüah, So sehen sands sinst nia, Mit Silbaknöpf drauf, Putzt d'Palm sö sehen auf. Und 's Veigal ban Zaun, Ziagts Brautgwandl an, Da Seidlbast blüaht, Sein Gruh, denn ma gspürt Is giftig und schwa Und miiad macht a a. Da Falter ist da Und d'Hummeln fliagn ah, Sö brumman voll Grand, Weils Met suacha tan't Und d'Amoasn rennt, Daß, 's Käfal daglengt. So trawig is nia, Ös wia ba da Blüah - Da Grill, der hat Zeit, Der geigt wia na gscheit Und fidelt ganz fein, Aft 's Fruhjahr schon ein. H. Sd,,midhuber 37
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