Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1971

PACHERGASSE 6 4400 S T E Y R, TELEFON 44 72 Pudding wird achtlos verschlungen, dabei hatte der Abend recht nett angefangen. „Hören Sie auf , solchen Un sinn zu reden" , sagt _sie grob, aber d.t;r Blick, mit dem ihr Gast si e a nsieht, läßt sie erschrecken . Wie ist es möglich, daß der nette Mensch plötzlich so häßlich , so bosha ft aussieht? · ,.Sie wollen, daß ich nichts höre! " seine Ha1,1d krallt sieb in ihren Arm. Ist -e r verrückt? Lilo versucht sich zu befreien , aber seine Hand hält sie wie in ei nem Sd1raubstock. Auf einxnal ist er ihr unh e·imlich. Lilo fü hlt panische Angst in sich a uf steigen. Als das Telefon sch rillt , läßt e r sie nicht los . Lilo preß t die Muschel ans Ohr. Es ist Her.bert, er meldet sich aus Hamburg, er ist gut ge·landet. „Du bist nid1t geflogen?" a ntwortet si e geistesgegenwärtig, ,, Maschi nendefekt? In fün f Minuten bi st du hier und bringst Fr itz mi t! Gu t, id, setze Teev, asser a uf. " Sie h än gt ein. Mag Herb e rt denken, was er will , sie hofft nur, daß sie ihrem unhei111lichen Gast Eindruck gemacht h at. . T atsächlid1 , er läß t sie lo s und eilt zur Tü r. „Wenn lhr Mann ko111111t, will ich nicht lä nger stören." Weg ist er . Fünf Minuten später läutet di e Hau stür . 1hr Bruder Fritz steht drauß en. 36 ,, Herbert hat mich angerufen . Du hätti:-st so merkwürdi g gered et. Ist was los? " ,, Komm rein , Fritz, es ist schon wieder gut . " „Gott sei Dank. Was h abe id1 mich erschreckt - und dazu die vie le Po li zei i111 Haus. " ,, Polizei? " „Ja. Eine Fra u Werne r soll er111ordet worden sein. Ein junger Mann wird ge - such t. Man hat zwei Koffer von ihm vo ll mit Leid1entei l en gefu nd en . Ich glaube er h eißt - Adam. Aber Li lo - was ist denn - ? " Fritz sprin.gt vor, er begreift nid1t, warum Lilo oh nmächtig wird. Von Claus Brandt Erna ist einfach süß. Deshalb ha t Heinz sie geheira t et. Erna weiß all es ·besser und 111uß ste ts das l etzte Wort haben . Deshalb ha t Heinz sie zwar nicht gehei ratet, aber er hat sich damit abgefunden . Heinz liest die Zeitung. „Di e Fortschritte der Wissenschaft s.ind wirklid, fabelhaft", ruft er begeistert. ,,Was diese Männer imme·r wieder en td ecken, - da kann man nur sage n : Hut ab!" ,, Ph " , 111achte Erna, ,, ihr Männer bildet eu d1 abe r auch mächti g vie l darauf ein! " ,, So hör dod, : da hat e in Wissenschaftler )k ürzlich festgeste llt:, daß die Erde viel leichter ist, a ls man bi sher angenommen hat und daß sie weiter hi n an Gewicht verliert ." „Na und? " mei nte Erna . ,, Das soll e in e Ent-deckung sei n? Jeder Mensd, 111it ein bißd1en Denkvermögen kann sich das an den fünf Fingern a bzähl en. Bedenk dod, nur, wieviel T01111e n a ll ein in den l etzten Monaten beim Ba u UHse rer neue n Straße he rausgebudd elt wurden. lind da s ist 1iu r e in e Baustelle von Ta usenden ... " (ic i)

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