Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1970

konnten ,12 Gräber fr ei gel eg t werden, di e nicht nu r schöne F unde. sondern vo r a llem wertvo ll e historische Aufsch lüsse ergeben h a ben. Heute wer de u .i a Grabungen nicht mehr gemacht, um Materia l für Museumssammlungen zu gewinnen, sou - dern um wissen schaftlich e Erkenntnisse zn e rzie len . Wenu die Ges chichtsfor schung ,die Geschehnisse j en e r Zeit1·äume au fh ellen will, übe r die geschrieben e Q uellen nicht ode r noch n icht ausr eich end berich ten. dann muß sie trachten, durch ar- ,chäo logische Grabungen weite rzukommen. Nach der h en schenden Meinung so llen die Bajuwaren, al s sie eh ema ls auch von unse r em Lande Bes itz ergriff en haben, nur bis an di e Traun vorgestoßen sein. D er östlich von ihr li egende L andstr eifen so ll sch on zum awarischen Hoheitsgebiet gehört haben und weitgehend slawisch b e - sied elt gewesen sein. E r s t na chdem K ar l -der Große vo n Linz a,1s gegen die Awa1·eu zu F el de gezogen war und ihr R eid1 ze r stört ha t te, soll der Weg fü r di e bay e - rische Ostkolonisat ion fr eigeworden se i11 . Das W e rtvoll c di ese r Grabung besteht n nn darin , daß es gelungen is t , durch d ie Auffindun g typisch bayeri sch er Grabbeiga ben (Hiebschwerter, Lanzenspitze, Spo - ren, Messer, Fener schl ageisen, zahlr eich e ·Tongefäße, E imer, Knochenkämme, Ohrgehänge, P er len , Münzen, Glas und sonsti ge Fnnde) den Nachweis zu e rbringen, daß au d er unt eren Enns s_chou vor den A warenkriegen Karls d es Großen baye r ische Siedler seßhaft gewesen se in müssen. ·Das Gräberfeld is t spätestens in d ie zweit e Hä lfte des 8. J ah rhn nd ert s zu datieren . Tier Fundplatz l iegt in einem Gehiet , da s seit de r Gründung von Kremsmü nster (777) zum lnte r essengeh i et dieses Stifte s gehörte, denn di e Gründungsurkunde nennt unter den an das St ift gemachten ·Schenkungen auch da s nahegel egene Dietach. wo sl awisdl e Fami lien m i t Ro · ,d nngsarb e it en für den Bayernherzog b eschäft igt waren. Wenn d as unmitt elbar n eb en dem F unclplatz ge legen e D ietach - cl:,on zum früh es ten Kolon isations - und .M iss ion ie rungsgehi e t de s S t iftes Krem smünster gehört h ~t , dann ist kaum anznnehmeu, daß man ehe Toten dort n ach 777 no ch länger e Zeit in ·heidni sch er Art m it Gebran ch sgegeu s tänden und L ebensmittelvorräten h es t atten d urft e. Gerade letzt ere w urd en abe r in den fr e ige leg ten Wissenschaftliche ,· Oberrat Dr. Josef Re itinger (Bild) le gte mi t. sei nen Helfern in Steyr-Dornach 42 Griihe r frei_ Die Grabheigahen hewi esen. daß an der unteren Enns schon vor den Awarenkriegen Karls des Großen bayerische Siedler seßhaft gewesen sein müssen. Photo: Hart lauer Griibern imme r wi eder festgestellt. Die m eist en Tongefäße enthielten F leisch , wie die von ihm übriggeblieben en Tierkno - cl1 en zeigen. Da s Gräherfeld SteyrDornach muß al so aus e in e r Zeit stamm en, in cl e r da s Stift Kremsmün s te r nocl1 k ein en Pfarrfriedhof ange legt hatte. Hie r müssen um 777 b e r e its Bayern ges ied el t ha ben . Da s Gräberfeld lieg t auf de r link en Hochterra ss e der Enns. nah e dem Sti ft Gl eink. Z11minde3 t di ~ i,ntere Enns muß dama ls, wie aucl.1 namenkund liche Foschungen e rgeben h ah en, scl1on bayeri - sclies Si edlungsl and gewesen se iu . Ein gesch lo ssener sl aw isch er Si ed lungsraum , der wegen de r Angaben der Kr em sm iinst er er U rkund e imm er wied e r zur Debatte ge- >1 1111 111 1111111111111, 111 111111111111111111 11111, 11 11111 1111 11 11111 111111111111 111 1111 11 11 111 11111111111111 11 11111111111 1111111111111111 111 111 111111111 111111 1111 11 1111111111 11 111111 111111 111 11 111 111111 1111111 111111111 11111111111 1111 11 il Friedrich Steinhuber LEDERW AIREN- FA CHGESCHÄFT S t e y r, K i r c h e n g a s s e 6 83

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