Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1970

<ll)ronih für StetJr-StoOt uno Die ongrenienDen 6erichtsbeJirke 1. Juli 1968 bis 31. Juni 1969 JULI 1968 1. Großraming. Vor 40 Jahren empfing Dechant Kons. -Rat lgnaz Si n - g er, Pfarrer von Großraming, die Priesterweihe in seiner H eimatgemeinde Ternherg. Die Pfarrgemeinde beging nun den Festtag des Seelsorgers am 30. Juni besonders feierli ch. In der abendlichen Vorfeier überreichte der Obmann des Pfarrkirchenrates, Scharnreitner, dem Pfarrer als Ausdruck d es Dankes der Bevö lkerung sechs barocke Kerzenleuchter. Zur Jubelmesse am Festtag ertönte die „Krönungsmesse" von W. A. Mozart unter der Leitung von Prof. Otto Sulzer mit P. Balduin Sulzer an der Orgel und Erika Jenicek, Brigitte Ladenbauer, Prof. Alois Dinböck und Prof. Dr. V. Trautwein als Solisten. Der Weg Dechant Singers hatte über Ottnang, Schneegattern und die Arbeiterseelsorge auf Diözesanebene nach Großraming geführt, wo er 1939 als Pfarrer installiert wurde. Bereits 1937 traf Singer mit dem Arbeiterseelsorger Cardiju aus Belgien zusammen, sie fanden sich in der Überzeugung, daß es gelingen müsse, der katholischen Jungarbeiterbewegung zum Durchbruch zu verhelfen. Nach Beendigung des Zweiten Weltkrieges wurde Dechant Singer für Diözesanaufgaben (Aufbau der Kath. Aktion und der Kath. Jugend) als Pfarrer beurlaubt, dann widmete er sich wieder mit aller Kraft den Aufgaben der Pfarre, so der Kirchenrenovierung, dem Kirchenbau in Brunnbach, dem Bau eines Pfarrzentrums und anderer Anliegen. Für die Errichtnng ein er Wohnsiedlung stellte er bereitwillig Gründe zur Verfügung. Als Bundeskonsulent der Kath. Hausgehilfinnen konnte er im Juni 1968 in Steyr ein n eues Heim mit 31 Zimmern der Benützung übergeben. Di e Pfarrgemeinde würdigt die rege Tätigkeit ihres Pfarrers mit ehrlicher Anerkennung und aufrichtiger Verehrung. 3. SI e y r. Der bekannte Fabrikant Rudolf F r e u n t h a I e r, Inhaber der 3 Firma Do leschal, Herd-, Ofen- uud Metallwarenfabrik , ist im Landeskrankenhau s Steyr im Alter von 53 Jahren den Folgen eines Herzinfarktes erlegen. F1·eunthaler galt in Österreich als Pionier der Verarbeitung von rostfreiem Stahl. Vor mehr als 40 Jahren war er als Lehrling in den Betrieb seines Onkels Adalbert Dolescbal eingetreten, legte dort die Meisterprüfung ab und hatte in der Folge maßgeblichen Anteil an der Entwicklung des weit über die Grenzen Österreichs hinaus bekannten Doleschal-Herdes. Nach dem Tode des Onkels im Jahre 1949 übernahm Rudolf Freunthaler die Werkstätten der Firma in den Reithofferwerken, das Unternehmen wuchs auf 120 Arb eitskräfte an, und diese stürmische Aufwärtsentwicklung zwang die Firma, einen Neubau ins Auge zu fassen. Aus den Bombenruinen des Werndlwerkes am Wehrgraben baute Freunthaler eine neue Fabrik, die heute mit rund 200 Beschäftigten zu den führenden Unternehmen der Branche in Österreich zählt. Rudolf Freunthaler selbst, der seine ganze Scliaffenskraft in dieses Lebenswl!rk investiert hatt e, konnte sich des Erfolges nicht lange freuen; er wurde mitten aus Arbeit und Pläuen in das Jenseits abberufen. 4. T e r n b e r g. Im Kinosaal fand u1 Anwesenheit von Bürgermeister Ing. Bergher, Pfarrer Alois J etschgo, der Lehrkräfte und der Schüler der Volksschule, des Polytechnischen Jahrganges und der Hauptschulexpositur Ternberg die Abschiedsfeier für den Direktor Karl Pimmiuger statt, der nunmehr in den Ruhestand trat. Pimminger, seit 1921 Lehrer, seit 1925 in Ternberg tätig, war seit 1951 definitiver Leiter der Volks, schule Ternberg. Sein Nachfolger, Dir. Johann Langerweger, und Bürgermeister Ing. Bergher würdigten den Lebensweg Dir. Pimmingers als Pädagoge und wünscl1ten ihm einen langen, angenehmen Lebensabend. Mit Sprechchören, Liedern und Musikvorträgen verabschiedeten 65

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