weiter unten Fritzli, der geb_eugt unter der Last des hohen Tragkorbes heraufstieg. Er hatt e diesen noch nicht abgeladen, als sie ihm schon vom seltsamen Besuch erzählte. Fritzli schüttelte den Kopf. Da haben sie wohl geträumt meinte er. Weitum kenne er keinen Hirten solchen Aussehens. ,, Tch habe nicht geträumt", verteidigte sie sid1. ,,Dort steht nod1 die Tasse · - ein Restd1en Kaffee muß noch darin sein". Der Hüttenwart nahm die Tasse und lachte. ,, Unbenützt ! Sauber ausgewaschen und abgetrocknet!" „Ja - aber - " Mariaru1 e war nun vollends verwirrt. Sie wußte bestimmt. daß der Alte die Tasse benützt, sie .aber dieselbe nicht mehr gere ini gt hatte. Fritzli begann den Korb a;_uszupacken Dabei scherzte er: ,, Vielleicht hat faich der Seppentoni besumt." ., Wer is~ das?·' „Das wißt lhr nid1t? Nun, es ist .auch schon lange he r. Ich war dam a ls ein Bub, aber ich kann mid1 noch gut an ihn erinnern. Wer er war? Mein Gott, ein armer Hirt drüben auf der Grundalp. Einmal, wie er im Herbst bei einem plötzlich hereingebrod1enen Schneesturm seine Smafe gesud1t hat, ist er erfroren. " Er hob eine in Papier gehüllte Salatsmüssel hervor, Ersatz für eine, die kürzlich in Scherben gegangen wa r. ,, Die Hirten haben dann oft geschwätzt, der Seppentoni gehe um, weil er nicht in geweihter Erde ruhe . Gei wildem Wetter sudle er se in e Herde. und man höre ihn rnfen. Das ist natürlich Unsinn, den ke·in vernünfti ger Mensd1 glaubt." Fritzli war ein Realist, dem sein Sparbüchlein näher lag a ls GespensteTgesmim teil. ,. Da fällt mir eben ein - " Mariann~ griff nach ihrem Skizzenbud1 . ., Ich habe ja den Kopf des Alten gezeichnet ." Sie hielt dem Hütenwart das Buch hin. Seine Augen weiteten sich , die Scilüssel entglit se in en Händen und zer5chellte auf dem Fußboden. ,,Das - das ist - der Seppento ni ! " DAS GROSSE ·54 '5TRVMPF O SPE2'..IA.LGI;5CHÄFT STJ;.YR O ~NGE 16
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