Die Sponge mit Dem lltubin Von Karl Springensdimid Ich muß sagen, es sind wirklich nette leute in dem Abteil, in das id1 zufällig hineingeraten bin. Der junge Sh1dent mit dem markanten Schillerkopf, der eifrig über algebraismen Formeln brütet, hat mir sogleim den Platz am Fenster frei gemamt. Der alte Mann im blauen, versmmierten Overal, ein Monteur vielleimt oder ein Autoschlosser, hat meinen Koffer auf das Netz geschoben, obwohl er offensimtlich müde von der Arbeit kommt. Die junge, auffallend hübsme Frau blättert eifrig in einem Modejournal, - ein angenehmes Vis - a-vis ! Die vornehme alte Dame neben ihr zieht den Smleier an ihrem Hütchen ein wenig hom und blickt interessiert auf die Abbildung-en hin. Nun hat die junge Frau anscheinend gefunden, was sie suchte. ,,Dieses Matrosenkleidmen", ruft sie entzückt und reimt das Journal herum, ,,ist es nicht reizend? Dazu der breite Kragen, die hübsme Krawatte ... " Krawatte? Unwillkürlim taste ich nach meiner Krawatte. Die Finger gleiten gewohnheitsmäßig zu jener Stelle hin, an der die gewisse Spange steckt. Jäh ersmrecke ich - die Finger greifen ins Leere. Die Spange, die kostbare goldene Spange mit dem Rubin, ist nicht mehr da. Hastig suche im alles ab - vergeblim! Die Spange ist nirgends zu finden. Also - gestohlen! Reines Gold und der ed1te Rubin, das lockt natürlich. Dabei ist so eine Sad1e relativ leimt zu machen. Ein flümtig-er Druck - schon öffnet sim der Verschluß, die Spange kann unauffällig herausgenommen werden . Es war leichtsinnig, dieses wertvolle Stück auf einer Bahnfahrt zu tragen. Es ist zu auffallend; denn Krawattenspa ngen sind unmodern geworden. Frage: Wer war der Täter beziehungs- ·weise die Täterin? Kein Zweifel, · es kann nur jemand im Abteil gewesen sein; denn im erinnere mim genau: Als ich eintrat trug im die Spange noch. Vorsichtig- mustere im die Leute im Abteil. Ist es nimt verdämtig-, daß mir dieser Student, ohne dazu aufgefordert worden zu sein, Platz g-emacht hat? Als ich mim an das Fenster setzte, streifte er ganz nahe an mir vorbei . Das genügte ihm völlig-. Und hat sein Gesimt nicht etwas Verworfenes, etwas geradezu Verbrecherisches? Die heutige Jugend, - man weiß dod1, wie man mit ihr dran ist. Steht der Alte vielleimt mit ihm im Bunde? Was ging ihn mein Koffer an? Ein Mann, der wirklich müde von der Arbeit kommt, kümmert sich nimt um fremde Koffer. lch merke doch genau, Fa. H. EIDHERR lnh. V. Limberger Uhren Eheringe in grö~fer Auswahl Gold- und Silberwaren Werkställe für eigene Erzeugung, Umarbeitungen und Reparaturen. Anfertigung von Jagdschmuck in Gold und Sil ber Steyr, Stadtplatz 8 Grö~le Uh re npassage am Platz 49
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