BEIM ZAHNfABZT' Von Antonia Wieland Bannert ging zum Zahnarzt. Er hatte schreckliche Angst vor der Zahnbehandlung und wenn ihm seine Zahnschmerzen nicht so zugesetzt hätten, hätte er den immer wieder hinausgeschobenen Gang nie angetreten. Nun saß er im „Marterstuhl". Er versuchte seine Angst durch eine sich selbst vorgespielte Heiterkeit z;u übertünchen. ,.Ich gebe den Ärzten das Ihre. Ich bin nicht so, wie ein gewisser Herr, der immer wieder versuchte, einen berühmten Arzt, den er in Gesellschaft traf, recht penetrant kostenlos zu konsultieren. Dem Arzt gelang es stets, sich elegant aus der Affäre zu ziehen. Aber der Mann ließ nicht locker. Eines Ta- •ges sagte er: ,Stellen Sie sich vor, Herr ·Professor, heute Morgen hat mich ein Hund gebissen! Was hätten Sie getan?' Worauf der Professor antwortete, er hätte ihn auch gebissen ,,Den Hund?" ,, Nein, den Mann." Der Zahnarzt studierte das Röntgenbild. ,,Ja, dieser Zahn muß raus!" konstatierte er. ,,Keine Angst! Es tut nicht weh! Sie bekommen eine Injektion. " Ein Wehlaut. Der Zahnarzt füllte die Injektionsspritze. Er versuchte, seinen Patienten abzulenken. ,, Wissen Sie, ich habe da eine Patientin, deren Mann ein rechter Geizkragen ist. Vor kurzem mußte ich ihr gleich drei Zähne ziehen. Als ihr Mann die Rechnung bezahlen kam sagte ich: .,Wissen Sie, es war höchste Zeit, daß, ich Ihrer Frau drei Zähne gezogen habe. Einer von ihnen hätte schon herausgehört, als Ihre Frau noch in die Schule ging . . .' Darauf ließ sich der Mann die Rechnung für diesen Zahn gesondert ausstellen und schickt.e sie - an seinen Schwiegervater.'" Der Zahnarzt versuchte, die Injektionsspritze anzusetzen. Der Patient machte eine abwehrende Bewegung. Er hielt die Zähne fest zusammengepreßt . ,,Ich habe Angst!" stieß er hervor. Der Zahnarzt Jegte die Injekuions..- spritze hin. ,,Warten Sie! Vielleicht mad1t Ihnen das Mut!" Er nahm eine Cognacflasche aus dem Schrank und goß seinem Patienten ein gutgemeintes Glas voll. Der Patient stürzte den Cognac hinunter. ,,Sehr gut!" kommentierte er. Der Zahnarzt nahte mit der Injektionsspritze. ,.Nein, bitte! lch - hab e noch nicht Mut genug!" Ein zweites volles Cognacglas. Als der Zal111arzt seine Iniekt:/ionsspritze hob, seufzte der Patient: ,,Noch immer nicht Mut genucr!" Der Doktor g-oß ein drittes Glas: voll. Der Mann stürzte es hinunter. ,,Haben sie jetzt Mut genug?" Der Patient:' brüllte: ,,Ja, Mut wie ein Löwe!" „Jetzt soll sich nur einer trauen , mir mit einer lnjekionsspritze in die Nähe zu kommen!" 2x PHOTOHAUS THEM 4 0 4400 Steyr, BahnhofstrafJe 7 - Telefon 2 81 05 Filiale: Münichholz, KlarstrafJe 5 - Tel. 2 84 55
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