meine, dieses Messer sei zu keinem Schnitt zu gebrauchen, am allerwenigsten auf der Jagd, wenn es galt, das Geweih eines Hirschen oder die Krickeln einer Gemse aus dem Fleisch zu lösen, lud er, bevor er das Kunstwerk seinem Bestell er überbrachte, einige Freunde ein, an einer Leistungsprobe teilzunehmen, die er sich ausg-edacht hatte. Zum Schrecken der Freunde trieb er mit einem massiven Kupferhammer di e Messerspitze durch eine Stahlplatte, ohne der dünnen Griffwand zu achten . Sie wollten ihm in den Arm fallen , denn sie sahen jeden Augenblick den Griff zusammen.knicken, seine herrliehen Ve:rzi erungen zu einem gestaltlosen Klumpen entfomlt. Aber nichts geschah, was derlei Befürchtungen wahrgemacht hätte. Die Messerspitze bohrte sich durch di e Stahlplatte, und der Griff blieb so unversehrt, als habe ihn nur eine zarte Frauenhand gestreichelt. Der Meister lachte in seinen Vollbart, danmter die häßliche Wang-ennarbe ve rBAUER VOM ENNSTAL A ufn ahnll' J. Ze isl l? r deckt war, die der ihn von seinem Kinnladenübel befreiende chirurgische Eingriff ßillroths zurückgelassen hatte. Er legte das Jagdmesser vor die Freunde auf den Ti sch, daß jeder es besehe. Ja, sie waren Zeuge gewesen, wie er mit wuchti gen Schlägen die Messerspitze durch die Stahlplatte trieb, der sichtbare Beweis la.g- vor ihnen - aber sie schüttelten die Köpfe. Doch verwunderten sie sich nicht mehr im Hinblick darauf, daß er die Arbeit zweier Jahre aufs Spiel gesetzt hatte, nein; sie gerieten in Zweifel wegen des Gedankens an ienes Unergründliche, das einem auf sein Werk vertrauenden Künstler gerade soviel bedeutet wie seinen nüchternen Mitmenschen die Wirklichkeit, die aber vielfach, besehen wir es einmal streng, mit unsern fünf Sinnen ebensowenig zu begreifen ist. Bürgerliche 38 Brauerei Steyr Ges. rn. b. H. STEYR, Pachergasse 7 Telefon 20 50 LINZER BIERNIEDERLAGE
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