Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1970

17. S t ey r. De r Alli u,i chtige hat e iu cn h ervorragend en Pri es t e r und Menschen von di ese r Erd e plötzli ch ahherufen: Konsis torialrat Michae l Rieg le r, Re li gionsprofessor am Bundesgymnasium untl Bnndes r ca lgymnasium Stey r sowir Direktor d es Lehrlingshcimes de r gewerb li ch en Wirtschaft, ist in se in em H e im , Preuenhu e be rga sse 1, e in ern H e rzinfarkl e rl egen, nachdem e r am Vormittag in, Gyn111as i11111 noch Hnl er richt e t hatt e. E r sta nd in, 60. L eb ens jahr. Michae l Ri cg le r s tammt e a us Mönchdorf im Müh lvier t e l ; e r war rlort am 25. Septemhe r 1909 z 111· Weit geko mmen. Nad1 de r Ma t u ra am Kol leg ium P etrinum und dem th eo log isdi en Stucli11111 im Linze r Priesterseminar wu rd e e r arn 29. Jnni 1935 z um Pri es te r gewe iht. ach sein e r see lsorgli chen Tätigkeit in Sa nkt Pankraz , Traun 11nd Losenste in wurd e e r 110 Professor Mid,ae l Riegl e r t 17. Ma i 1969 1941 zum Wehrdienst e inberufen und ala Sanitäter auch lange Zeit an d er ru ssischen Front eingesetzt. Nod1 währ end d es Krieges kam er al s So ld at iu di e Ka sern e in Steyr. Hi er nahm er 1945 seine seelsorgliche Tätigkeit al s Koop erat or und Kateche t auf. In den Jahren 1947 bis 1950 war er außerdem R eli gions lehr er an der Städtischen Hand el ssdrnle; ferner war er noch R eli gionsprofessor des 1. Jahrganges der Steyrer Handelsakademie im Schuljahr 1961/62. In de r Bund esgewerbeschul e Steyr, j et zt RTL-St eyr , unte rricht ete Prof. Michae l Riegl e r in den J ahreu 1951 bi s 1960. In di esem Jahr wurde e r , als Nachfolger für den verstorhenen R eligionsprofessor Dr. August Blode r e r, an das Bundesgymnasium berufen; an di eser Anstalt wirkte e r bi s zu sein em Tod . Ein e äußer st ve rdi en stvoll e Tätigk eit entfa lte t e Pro fess or M ichael Riegler f erner als Leite r des L ehrlingsheimes ,.Neulust", mit w elch er Aufgabe er im Jahre 1955 h e traut word en war. Als das Lehrlingsh eim der gewe rhli ch en Wirts chaft mit 1. Apri l 1969 in das nen e Kammergebäude an der Promen ade übersi edelte, machte a uch Prof. Ri egler den Umzug mit, doch war es ihm nnr me hr kurze Zeit gegönnt , in di esem neuen , schönen Rahmen seine Aufgabe a ls Führ er und Berater der L chrlings jngend zu erfüllen. Auch di e Kammer de r gewerblichen Wirtschaft b edauert den Heimgang Prof. Ri egl ers zutie fst, denn er is t in selbst loser Wei se zum nachahmen swerten Vorbild der Jugend geworden und h at die Wertschätzung all er P er son en, di e mit ihm b eruflich zn tun hatten , genossen . Prof. M idia el · Riegl er war als Mensd1 und Priester von e indrncksvo ller Erscheinun g. So schwer es ist, D isz iplin in ein er ,,Horde" von sechz ig jun gen Mensch en , wie im L ehrlingsh eim, zn e rzi elen Michael Riegl er brachte es fertig. sich auch it1 den schwi e ri gsten Fä ll en Resp ek t z1t ve rschaffen. Er war dah ei ni cht gefürcht e t , er war gesch ä tzt, geachtet, belieht e r war ein e ausgesprochene Vatergestalt im geis tlich en Gewand e, e rnst, streng, wei se, überl egen, und dabei vo ll Güte bis in di e Tiefe se in es Herzen s, war clod1 se in ganzes Leben, sein ganzes ,Virken von der Li eh e zu den h eran - wa chsenden Mensd, en gekennzeichnet. Sein nnermüdlicb es B estreben war es, den jungen Mensd ieu Halt und Maßstäbe für das spätere Leben zu vermitteln. Aus dem segen sreichen Wi rken und :i us der allgemeinen W ertschätzung Riegl ers ist die große Bestürzung zu verstehen, di e mit der Nachricht von sein em Tocl m n si ch griff.

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