Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1969

KLEIDERHAUS bringt für Da men, Herren und Kinder Bekleidung sowie Wäsche a ller Art STEYR, Harat)müllerstraße 16 1 Telefon 22 68 pikanten Salaten. Wieder einmal hatte sid1 die Rudlbäuerin selbst übertroffen . Dann marsdüerten die versdüedensten Schnäpse auf, scharfe für die „Manderkut" und picksüße für die „Menscher " . /-u1d1 Tee mit Rum kam auf den Tisd1 und Kletzenbrot. SpäteT brad1te die AnneTl noch alleTlei Selbstgebackenes herein, was aum die Buben nid1.t ver - scl:imähten, schon um in der Gunst der Spenderin zu steigen. Immer wieder füllte der Bauer die Krügel mit Wein oder Most und die Stimmung stieg immer höher. Da glaubte der Bertl seine Zeit sei nun da. Vertraulim rückte er dem Bauern näher, aber dann verließ ihn dod1 wieder der Mut. Er wollte doch auf einen günstigeren Zeitpunkt warten . In seiner stummen Verzweiflung sah er öfter in die Stamperln und Gläser als ihm gut tat. Schon ging es auf die zehnte Abendstunde und wenn er nom in diesem Jahr, so wie er sich selbst gelobt, sein Anliegen zu Rande bri11.gen wollte, daim war es höchste Zeit. Der Alkohol tat seine Wirkung. Nun wurde er langsam mutig. Schnell benutzte er die Gelegenheit, da der Bauer, smon reid1lid, srnwankend, wieder den Mostkrug nahm, um „tanken" zu gehen. „Kummts, Baua, i geh mit enk und hilf enk" , flüsterte der Bertl hilfsbereit und hintergründig. Dem Bauern war es remt. Ihm war der Bursch ja gar nimt zuwider, denn seit er ihn kannte, sah er immer wieder, welch braver Kerl der Bertl war . Nur ein wenig unbeholfen und tapsig kam er ihm immer vor und das momte er halt gar nirnt leiden an einem Mann. Nimt schlemt aber staunte 40 er, als dru11.ten im Keller der Bert! so ,, gam" von seiner Liebe zur Annerl redete und den Bauern fömtlim mit der Frage überrumpelte, was er zu hoffen hätte. Eine gute Weile blieb dem Rudlbauem der Mund offen und er schnappte wie ein Karpfen. Das war ein bissel stark so ein Überfall! ,, Und du moanst wohl i soll da hiazt um an Hals fliagn und an Vatakuß gebn?", grinste er tückisch den Bert! an, ,,so g'srnwind geht dös net, wa11.nst a schon mit de Weibaleut im Reina bist, mei Liaba r Du bist ma ja net zwida, aba du kimms t ma aba a wengl loahmlockat vür und dös mag i net ! Warst es net, dann hättst di net scho so lang um de Annerl g'sd1lichn, wia a Katz ums hoaße Muas und hättst gredt mit mir, aber beim Tag und net im Mostkeller, wannst an Dampf hast . Hättst koan, hättst eh koa Bröserl Smneid!" U11.d dann fügte er nod, hinzu: ,, Dem Glück vo meina Oanzign will i net im Weg sei, wans di wirkli gern hat, sollst as habn das Dirndl, aba weil i heut guat aufglegt bin, stell i an di a Bedin.gung, de so recht zua d heitigen Abend paßt." Bertl horchte auf . Das war ja bisher besser gegangen als er gehofft hatte. Aber das wollte eT dem künftigen Sd,wiegervater smon beweisen, daß er kein „Trauminet" und „Loahmlatsch" war. „Was soll i denn tuan, Vatta, soll i a paar Feimtn ausreißen im Hol z drobn, oda was soll i sunst anstelln, heit is DIE PRACHT DES WINTERS Fo to J. Z cisler

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