Steyrer l(alender zur V NT ERHALTV N Q DBr lß85kiBrlB SchülZB Eine Artistenge, ch ichte von E. Kfüding Als in em1gen großen Zeitungen zu lesen war, daß der Kunstschütze Marius Toring nach kurzer Krankheit gestorben sei, werden nur wenige Leser sich des eigenartigen Kriminalfalls erinnert haben, in dessen Mittelpunkt der einst berühmte Artist einmal stand. Toring war besonders im Ausland, in Nord- und Südamerika, unter dem Namen „Der Maskierte" b~kannt. Er pflegte stets maskiert und in langem, faltigem, schwarzem Umhang aufzutreten, seine hervorragende Schießkunst so mit der Mystik einer geheimnisvollen Persönlichkeit verknüpfend. Diese Maskierung iaber ermöglichte \den ganzeni ,,Fall Toring" erst und das große Aufsehen, das er erregte. Die Partnerin Torings war ein bildhübsches junges Mädchen. Ihre Tätigkeit als Gehilfin des „Maskierten" war leicht und dennoch lebensgefährlich. War der Höhepunkt der Toringschen Nummer gekommen, so stand sie Initten auf der 2 Bühne und hielt sich eine kleine runde Holzscheibe vor die Brust. Toring ging dann in den Hintergrund des Zuschauerraumes m1d schoß von dort aus mit einer Pistole auf die kleine Scheibe. Obwohl Marius Toring allgemein als einer der besten Schützen der Welt galt, so setzte doch die Tätigkeit der jungen Partnerin ein hohes Maß von Ruhe und mehr noch von Vertrauen in Torings Fähigkeit voraus. Die junge Edith hatte dieses Vertrauen, dem sich bald eine starke Zuneigung zugesellte, die von ihrem Partner erwidert wurde. Um diese Zeit war es, daß Montor auftauchte. Er war ebenfalls Artist, sein vielfältiges Programm wies auch einen Schießakt auf. Er war ein Könner, jedoch bei den Kollegen unbeliebt, da er als rücksichtslos ehrgeizig galt, als unbeherrscht und brutal. Toring und seine Gehilfin lernten ihn in der Künstler-Kantine eines Variete•
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