Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1968

liegt das uralte Bauernhaus Tampelleiten. Auf diesem hätte, so berid1.tet eine zweite Sage, die Kirche von Asd1ad1 erbaut werden sollen, welmer Platz aber für eine Kirche nimt geeignet gewesen wäre. Der Name Tampelleiten klingt etwas sonderbar. Sollte dieser Name vielleicht Tempelleiten heißen? Wenn Ja, da1m müßte in ferner Zeit auf der Homfläche des Hodiliubberges eine Tempelstätte gewesen sein, was gar nid1t so unmöglich wäre. - Das .Bauernhaus Hodiliub liegt einsam in der Ortschaft Haagen, Gemeinde Asd1am. iBir lfiirdJr oon ooiolfrrn Eine kleine halbe Stunde westlim des Dorfes Wolfern steht auf einer Anhöhe eine smöne, schlanke, steinerne Kreuzsäule, genannt das „Weiße Kreuz". Auf dieser Kreuzhöhe sollte, wie die Sage berimtet, die Kirme von Wolfern erbaut werden. Man brad1te das Baumaterial dorthin. Des Namts aber kam der Teufel mit seinem Fuhrwerk, lud alles auf seinen Wagen und raste mit Höllenlärm hinein nam Wolfern, welmer Ort aber damals nom nimt diesen Namen hatte. Hier lud er alles ·ab. Dreimal bramte man das Baumaterial auf die Anhöhe und dreimal sd1leppte es namts der Teufel wieder nam Wolfern. Nun erbaute man die Kirm.e dort, wo sie heute steht. Auf der Anhöhe, wo man die Kird1e erbauen wollte, setzte man später ein hohes Kreuz und nannte es das „Weiße Kreuz". Von diesem Kreuz auf der Anhöhe 1tenießt der Wanderer eine herrlime Fernsimt auf das in blauen Du11St gehüllte Gebirge, über das Hügelland und. in das von den Mühlviertler Bergen begrenzte Donautal. Die Wolfemer Kirche, die dem von dem Bauernvolke sehr beliebten Smimmelreiter St. Martin geweiht ist, stünde besser an der Stelle des Kreuzes, nimt allein wegen der smönen Rundsid1t, sondern aum des - halb, weil im weiten Kreis um die allseits breit verlaufende Anhöhe, wie um einen Zentralpun,kt, jene vielen Ortsmaften liegen, die zusammen die Gemeinde Wolfern bilden . Namdem der Teufel. so erzählt die Sage weiter, das Baumaterial mit sei66 nem Fuhrwerke von der Anhöhe mit viel Getöse auf den Platz des Kirmenbaues gefahren und dort abgeladen hatte, arbeitete er aum selber mit Fleiß und Geschick beim Bau der Kird1e mit, selbstverständlim aber nur unter der Bedingung, daß jenes Gesmöpf als Lohn ;hm gehören müsse., das nad1 Vollendung des Kirmenbaues als erstes die heiligen Hallen beträte, was man ihm aud1 zusagte. Der Teufel dadlte dabei an eine Mensmenseele, die er in sein höllisd1es Reich mitnehmen wollte. Als die Kirme aufgebaut und prachtvoll dastand, jagte man einen Wolf in die Kirme. Der Teufel sah dem Wolf mit einfältig-dummem Gesimt nad1, beutelte verdrießlich sein hörnerbewehrtes Haupt und zog es vor, unbemerkt und ohne Lärn1 zu verschwinden. Der geprellte und auf solche Art um seinen Lohn betrogene Teufel war zu keiner Menschenseele gekommen, die Leute aber zu ihrem Ortsmaftsnamen Wolfern, so heißt es der Sage nach . iBir lfiirdJr in iBirtadJ Wer von Steyr weg auf der Bundesstraße eine gute Stunde nordwärts wandert, der sieht, wenn er die Ortsd1aft Dornam erreimt hat und seine Blicke über die kleine Ebene smweifen läßt, am Fuße eines halbbogenförmigen Höhenzuges eine Kirme stehen, deren Turm spitz aufragt. Es ist die alte gotisme Kirche von Dietam, eilte der ältesten Kird1engrün.dungen in der Umgebung von Steyr. Die Kirme , die den zwei Wetterherren Petrus und Paulus g-eweiht ist, steht am Fuße eines zwar schöngewölbten, sonst aber ganz kahlen Berges, der iedod1 einen besonders schönen Namen hat: er heißt Goldberg. Bis zum Jahre 1937 stand auf seinem Rücken ein großer, einsamer, mehrere hundert Jahre alter Lindenbaum mit einer mäditigen, schöngeformten Baumkrone, der den Blick des aus der Feme kommenden Vi'anderers sdton von weitem auf sich lenkte. ln dem genannten Jahre sd1lug beieinem gewaltigen Gewittersturm ein aus den smwarzen Wolken fahrender Blitz

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