Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1968

Psychologie Von A. Potemkowsky Ein Mann in schlecht sitzendem Roch betrat meine Wohnung . ,,Ich komme wegen dem Telephon", sagte er, nahm die Mütze ab, holte aus seiner Tasche einen Kartonstreifen heraus, betrachtete diesen aufmerksam, roch daran und steckte ihn wieder in die Tasche. „Ich will für Sie etwas Besseres heraussuchen", sagte er, und holte ein ähnliches Kartonstüch aus seiner Tasche. ,,Dieses wird recht sein, sieht gleich aus und ist doch etwas Besseres. " Er nahm den Telephonapparat auseinander, sd10b den Kartonstreifen in das Innere, brachte alle Schrauben an die richtige Stelle und reichte mir den Telephonhörer, damit ich nachprüfe, ob das Telephon gut arbeite. Ich stellte eine Nummer ein, der Apparat arbeitete tadellos . Ich gab dem Mann 10 Zloti und forderte ihn auf, sich hinzusetzen. „Sagen Sie mir, bitte, weshalb Sie den Kartonstreifen hineingelegt haben?" fragte ich, ,, und - Sie sind ja überhaupt kein Monteur vom Telephonamt!" Er senkte den Blich und antwortete mit verlegener Stimme: .,Ich bin das tatsächlich nicht, - das ist meine eigene Erfindung." ., Härt man denn mit dem Karton besser?'' ., Nein, abet auch nicht schlechter." ,, Worin besteht denn dann ihre Erfindung?" „Darin - daß ich damit Geld verdiene . Für meine Arbeit gibt jeder 5 bis 10 Zloti , in reichen Häusern sogar 20. Da ich den Apparat damit nicht verderbe, lrnnn man 11-1 ir /~einen Vorwurf machen, ich füge ;a keinerlei Schaden zu. " ,, Und weshalb gefiel Ihnen der erste Kartonstreifen nicht?" „Die Kundschaft liebt es, sorgfältig bedient zu werden. Der Grund meiner Erfindung beruht nicht auf der Technik, nur auf der Psychologie. Wer kommt auch darauf, daß ich nicl,,t vom Telephonamt komme, - wie konnten Sie es erra ten?" „Sie haben Ihre Mütze abgenommen, die echten Monteure tun das nie." Er schüttelte den Kopf: ,,Sehen Sie", sagte er seufzend, - ,,das Ist auch Ihrerseits Psychologie. Ja, es ist schwer ein guter Psychologe zu sein, drei Jahre arbeite ich, 111e ine Erfindung anbringend , und noch i11-1mer passiert mir solch ein Versehen . .. " AKs cla. SchHlstH...,J_ Wilhelm Schaumberger 5 6 (Qbertragen von 0. Sachowa) Da Lehra hat sä wirklich recht bemüaht, Das aus dö Buam in Löb111 amal was wird; Dös hoaßt - er kann a so hübsch zfriedn sein Denn gal, 's is in ea/111 Köpfn doh öpps drein. - Als nan - Iwan Reg/ ohne Ausnahm bleibt . Und wia da Zuafall - wißts eh - 's Gspül oft treibt , Steht halt da Hans/ da und hat nix gsagt, Auf ollas dös - was ah da Lehra fragt. Da wird's in Sepperl va da Sträußledt, Der hintan Hans/ sitzt, sehen langsam z' bled, Noagt sä zan Hans/ vüri und sagt ein, Das da Herr Lehrei tat a Es/ sein! ,, Pst!" - sagt da Lehra - herts dös Einsagn auf . . . Da Hans/ kimmt bestimmt eh selba drauf.

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